Mettmann: Anfänger trifft Profi-Golfer

Der Golfclub Mettmann lud zum Tag der offenen Tür ein. WZ-Mitarbeiter Florian Rinke testete den Sport im Selbstversuch.

Mettmann. Ich hatte mir das alles so einfach vorgestellt, doch die kleine weiße Kugel rollt wieder mit viel Schwung am Loch vorbei. Erst mehrere Meter entfernt bleibt sie liegen. "Macht ja nichts, probier es einfach noch mal", ermuntert mich Simone Zeisig und legt einen neuen Golfball auf das Grün.

Beim Tag der offenen Tür des Golfclubs Mettmann durften sich auch Laien wie ich auf dem Platz ausprobieren. Doch bevor ich mich an die weiten Abschläge begeben wollte, stand erstmal Putt-Training auf dem Plan.

"Hände am Schläger hintereinander, Füße parallel", sagt Golferin Simone Zeisig. Wieder schlage ich den Ball über den Rasen, wieder rollt er weit am Loch vorbei. Ich beschließe, mir noch ein paar Tipps von anderen Profis zu holen. Bettina Schulte und Yvonne Siekmann haben ein Handicap von 8. Mit dem Handicap wird die Spielstärke eines Spielers angegeben. Die beiden Damen sind ziemlich gut.

"Wichtig ist immer, dass man das Ziel genau anvisiert", sagt Yvonne Siekmann, die 2007 Clubmeisterin wurde und ihre Freundin ergänzt: "Die weiten Schläge kommen über den Schwung zustande, mit reiner Kraft geht gar nichts." Na das sind doch mal ein paar gute Tipps, also wieder zurück aufs Grün, oder wie ich inzwischen gelernt habe: auf das "Green".

Lennart (12) und Christian (13) stehen bereit, um mir zu helfen. Wieder stelle ich mich auf: Füße parallel und das Ziel fest im Blick - so hatte ich es ja jetzt gelernt. Diesmal kommt der Ball gut, noch ein Schlag und er ist im Loch. "Sehr gut", lobt mich Christian. Noch ein paar zusätzliche Übungsschläge und ich bin bereit für das Gäste-Putt-Turnier über 9 Löcher. Am Ende habe ich 23 Schläge gebraucht. Die Zeit ist reif für die Driving Range, den großen Abschlagplatz.

Lennart und Christian begleiten mich, sie wollen mir unbedingt noch zeigen, wie man mit einem Schläger einen Golfball hochhalten kann. Christians Rekord liegt bei über 100 Wiederholungen. Ich fühle mich in guten Händen, meine Trainer haben Ahnung. Doch auch sie sind eben noch Golfer am Anfang ihrer Karriere. Und so zeigen sie mir einen ganz besonderen Ort: Den Keller des Golfclubs, wo die Mitglieder ihre Schläger aufbewahren.

"Guck mal, das ist der Schrank von Martin Kaymer", sagt Christian und deutet fasziniert auf den Spind mit der Nummer 320. Kaymer ist einer der besten deutschen Golfer, in Mettmann spielte er zum ersten Mal. "Bei seinem letzten Besuch haben wir uns Autogramme geholt", sagt Christian stolz. Oben beginnt inzwischen die Siegerehrung. "Ich glaube, du hast gute Chancen", sagt Christian.

Und tatsächlich: Wenige Minuten später wird mein Name gerufen. Ich habe den dritten Platz belegt. Allerdings nur, weil die anderen Spieler schon abgereist waren - und ihre Preise nicht entgegennehmen konnten. Egal, ich freue mich trotzdem! Mit meinem Gewinn, einem Trainingsgutschein, kann ich bald weiter an meinem Abschlag feilen.

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