Mettmann: Analyse - Der Sanierungsstau an den Schulen soll abgebaut werden

Die Parteiprogramme zur Kommunalwahl unter der Lupe. Heute: Die Bildungspolitik.

Mettmann. Was versprechen die Parteien in ihren Programmen? Worin unterscheiden sie sich, oder sind die Unterschiede gar nicht so groß. Wie wollen sie Mettmann gestalten?

Die WZ hat die Programme durchgeschaut und stellt Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu bestimmten Themenbereichen heraus. Heute steht die Bildungspolitik im Mittelpunkt.

Dass ausgerechnet CDU und SPD in ihren Wahlprogrammen die Vielfalt der Bildungseinrichtungen in Mettmann mit sechs Grundschulen loben, entbehrt nicht einer gewissen Häme.

Aber Papier ist bekanntlich geduldig. Mettmann hat nämlich nur noch fünf Grundschulen, nachdem CDU und SPD in der Ratssitzung vor der Sommerpause die Schließung der Grundschule Kirchendeller Weg beschlossen haben. Zu dem Zeitpunkt waren die Wahlprogramme schon gedruckt.

Die Christdemokraten fordern unter anderem die Sicherung eines wohnortnahen Schulangebots und eine bessere, bedarfsgerechte Ausstattung aller Schulen.

Für die künftige Schulpolitik setzt die Union auf einen Schul- und Jugendhilfeentwicklungsplan. Den Sanierungsstau an den Schulen will die CDU in einem Masterplan aufgelistet und dann schnell abgearbeitet wissen. Außerdem möchte sie eine Internationale Schule ansiedeln, und sie will die Schule für Sprachbehinderte und die Hans-Helmich-Schule für geistig behinderte Kinder am Benninghof erhalten.

Einen Abbau des Sanierungsstaus sowie eine bessere Ausstattung der Schulen fordert die SPD. Die Koordination beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule sowie dann auf die weiterführende Schule möchten die Genossen im Interesse der Kinder verbessert wissen.

Die im kreisweiten Vergleich hohe Zahl von Schulabgängern ohne Abschluss will die SPD durch eine Vernetzung der offenen Jugendarbeit mit den schulischen Nachmittagsangebot entgegenwirken.

Die Schullandschaft in Mettmann hat sich nach Ansicht der FDP bewährt. An die Schließung einzelner Schulen sei mittelfristig nicht zu denken. Für die Errichtung einer Gesamtschule sehen die Liberalen keine Notwendigkeit und lehnen sie deshalb ab.

"Gelder müssen zum Erhalt der Schul- und Sportgebäude sowie Anlagen bereit gestellt werden", heißt es im Programm der UBWG. Und die Partei Die Linke fordert für die Schulen eine bessere personelle Ausstattung. Bedürftige sollten nach Ansicht der Linken ein kostenloses Mittagessen bekommen.

Bündnis 90/Die Grünen drängen wie die CDU auf einen Schulentwicklungsplan für eine zukunftsfähige Schullandschaft in Mettmann. Dazu gehört für die Grünen auch die Errichtung einer Gesamtschule.

Ein Abbau des Sanierungsstaus und eine bessere Ausstattung der Schulen haben auch die Grünen in ihrem Programm festgeschrieben. Darüber hinaus fordern sie einen festen Sitz der Stadtschulpflegschaft im Schulausschuss.

Weder die Grünen noch die anderen Parteien gehen in ihren Programmen darauf ein, mit welchen Mitteln der Sanierungsstau an den Schulen abgebaut und bessere Ausstattungen finanziert werden sollen.

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