Mettmann Der Weg für die Schüler zurück in den Alltag ist schwierig

Mettmann · Nach dem angedrohten Amoklauf Ende Januar werden die Kinder der Carl-Fuhlrott-Realschule betreut.

 Ein Polizeiwagen vor der Realschule.

Ein Polizeiwagen vor der Realschule.

Foto: Rheinische Post/Alexandra Rüttgen

. Ende Januar sorgte die Androhung eines Schülers für Alarm: An der Carl-Fuhlrott-Realschule legte ein befürchteter Amoklauf den Betrieb lahm. Zum Glück blieb es bei der Androhung. Seitdem ist an der Schule fast wieder der Alltag eingekehrt. Lehrkräfte sowie Schulleitung standen und stehen ebenso wie Psychologen den Schülern für Gespräche zur Verfügung, teilt eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf auf Nachfrage mit. „Die Schulleitung und die Klassenlehrerin haben mit der Klasse des Schülers ausführlich gesprochen“, heißt es weiter. Außerdem wurden nach dem Vorfall gruppenpädagogische Teamtrainings für die Klasse organisiert, um den Zusammenhalt und gegenseitiges Vertrauen zu stärken. Auch die Eltern aller Schüler wurden noch am Tag des Vorfalls per Elternbrief, der auch auf der Homepage der Schule veröffentlicht wurde, über die Situation informiert.

Generell sind zur Optimierung des Krisenmanagements in den Schulen jeweils Schulteams für Gewaltprävention und Krisenintervention etabliert, sogenannte Krisenteams. Die Aufgaben des Krisenteams sind vielfältig und beziehen sich sowohl auf die Prävention von Notfällen, zum Beispiel im Rahmen von Programmen zur Gewaltprävention, die strukturelle und inhaltliche Vorbereitung auf einen Unglücksfall, die psychosoziale Notfallversorgung in der akuten Krise als auch auf die Begleitung und Unterstützung der Schulgemeinschaft bei der Rückkehr zum (Schul-)Alltag.

Detaillierte Hinweise zum Umgang mit Krisen an Schulen

Allen Schulen stehen Anweisungen zur Verfügung, die detaillierte Hinweise zum Umgang mit Krisen an Schulen in Nordrhein-Westfalen enthalten. Diese Handlungsanweisungen richten sich primär an Schulleitungen und Entscheidungsträger in allen Schulen und bilden eine mögliche Arbeitsgrundlage für Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen, führt die Sprecherin der Bezirksregierung aus.

Insbesondere im Bereich der Prävention ist auch die Schulpsychologie ein wichtiger Partner der Schulen. Gemeinsam mit den Schulen werden Handlungsmöglichkeiten zur Gewaltprävention und für aktuelle Vorkommnisse erarbeitet. Darüber hinaus stehen die Krisenbeauftragten in den jeweiligen psychologischen Beratungsstellen den schulischen Teams zur Gewaltprävention und Krisenintervention bei derartigen Vorfällen beratend zur Seite.

Längst sind auch im Netz Informationen zum Themenkreis Schulpsychologie und Gewaltprävention hinterlegt (siehe erster Link unten). Ein weiteres wichtiges Augenmerk legen die verantwortlichen auf die Prävention. Ein entsprechender vom Schulministerium entwickelter Aktionsplan ist ebenfalls im Netz hinterlegt (siehe zweiter Link unten).

Eine Art Handlungskonzept, wie mit Amok laufenden Schülern umgegangen wird, gibt es dagegen nicht. Das ist auch deshalb nicht möglich, weil es sich, wie die Sprecherin ausdrücklich betont, „jeweils um Einzelfälle handelt, die von der Schule in Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht entschieden werden“. Viel Fingerspitzengefühl, pädagogisches Geschick und Einbeziehung der Gesetze tun dabei Not. „Ziel der Maßnahmen ist einerseits der bestmögliche Schutz der Schulgemeinschaft sowie eine optimale Betreuung im Nachgang. Andererseits werden für den betroffenen Schüler Maßnahmen und professionelle Hilfe zum eigenen Schutz eingeleitet.“

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