Handball ME-Sport verliert den Handball-Krimi

Kreis Mettmann. · Mettmann unterliegt LTV Wuppertal mit 27:29, Unitas landet Kantersieg in Homberg. Die SGL II verliert gegen Königshof.

 Christopher Königs trumpfte in der Schlussphase auf.

Christopher Königs trumpfte in der Schlussphase auf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es war der erwartete spannende Handball-Krimi zwischen ME-Sport und dem LTV, den die zahlreichen Zuschauer in der Halle Herrenhaus sahen. Die Führung in der engen und ausgeglichenen Partie wechselte ständig. Erst in der Schlussphase wurde das Nachbarschaftsduell entschieden. Beide Mannschaften beklagten bereits im Vorfeld personelle Engpässe, so dass auch das Bruderduell zwischen Paul d’Avoine im Trikot der Hausherren und seinem Bruder Philippe ausfiel, da sich Paul im letzten Spiel eine starke Schulterverletzung zuzog und fünf weitere Wochen ausfallen wird.

„Wir wollen uns in den Heimspielen so teuer wie möglich verkaufen“, versprach Mettmanns Co-Trainer Andre Loschinski vor der Oberliga-Begegnung und mit dieser Einstellung ging seine Mannschaft in das Spiel. Die Hausherren dominierten die Anfangsphase. Angetrieben von dem starken Tim Wittenberg mit einem Doppelpack und durch Kapitän Stephan Verholen führten die ME-Sport-Handballer nach einer knappen Viertelstunde mit 10:5.

„Bis dahin haben wir unser Tempospiel aufziehen können. Im gebundenen Spiel haben wir uns deutlich schwerer getan“, musste der verletzte Paul d’Avoine mit ansehen, wie die Wuppertaler besser in die Partie kamen und fünf Minuten vor dem Seitenwechsel das erste Mal durch Spielertrainer David Kreckler ausglichen (13:13). Kreckler selbst war es auch, der im Anschluss für die erste Gästeführung sorgte. Mit einem verdienten Unentschieden zur Halbzeit wechselten die Teams die Seiten.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs legten die Mettmanner immer wieder vor. Doch die ME-Sport-Abwehr bekam David Kreckler kaum in den Griff und der erfahrene Spielertrainer des LTV warf sein Team mit einem Doppelpack nach 40 Minuten wieder in Front. Es bot sich zehn Minuten lang das gleiche Bild: Der LTV legte vor, die Hausherren glichen aus. Zehn Minuten vor dem Ende hatte dann Christopher Königs eine starke Phase. Mit zwei Toren aus dem linken Rückraum glich er erst zum 24:24 aus und stellte dann auf 25:24.

Die Chance auf den fünften Heimsieg in Folge vergaben die Hausherren dennoch. Eine Schwächephase im Mettmanner Angriff nutzten die Wuppertaler, um die Partie endgültig für sich zu entscheiden. Passend zum Spielverlauf war es wieder David Kreckler, der mit seinem 13. Tor zur 29:26-Führung den sechsten LTV-Saisonsieg klar machte. „Leider sind wir nicht mehr so gut hinten rausgekommen, dazu hatte Lucas Klein viel Wurfpech“, sagte Paul d’Avoine, der von Pechvogel Klein im rechten Rückraum vertreten wurde. Durch die dritte Niederlage im dritten Duell mit einem direkten Tabellennachbarn nacheinander rutschen die Mettmanner mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis auf den achten Tabellenplatz ab. Für Paul d’Avoine ist die Niederlage besonders bitter. „Wer verliert schon gerne gegen seinen Bruder“, sagte der Torjäger mit einem Augenzwinkern und freut sich auf das Rückspiel in Wuppertal. lafa

Unitas Haan fegt
Homberg aus deren Halle

Die Unitas-Handballer kommen allmählich ins Rollen. Nach dem eindrucksvollen Erfolg beim TSV Aufderhöhe lieferte die Mannschaft von Kai Müller jetzt auch beim VfB Homberg eine unerwartet starke Vorstellung. Für den Trainer kommt die Entwicklung nicht überraschend. „Allmählich finden wir doch in den Rhythmus – bei einer ordentlichen Vorbereitung hätte das schon früher geklappt. Jetzt greifen die Automatismen, die wir vorher noch nicht zur Verfügung hatten“, erklärte der Haaner Trainer. Handballerisch passt es also wieder. Dazu spielten die Gäste ihre konditionelle Überlegenheit aus. „Vielleicht hat es ja genutzt, dass wir im Sommer Leichtathletik-Training gemacht haben“, stellt Müller fest – und leise Ironie schwingt zwischen seinen Worten mit.

Der Kantersieg in Aufderhöhe gab den Unitas-Handballern offenbar das notwendige Selbstvertrauen. Bereits in der ersten Halbzeit dominierten sie die Begegnung über weite Strecken, allerdings drückte sich das noch nicht so deutlich im Ergebnis aus. Vielmehr lagen die Homberger mit 7:4 (14.) vorne, ehe die Haaner Offensive nach und nach auf Touren kam. Marcel Billen und Florian Schlierkamp (2) glichen zum 7:7 aus. Beide kamen am Ende auf jeweils neun Tore und erzielten damit über die Hälfte der Unitas-Treffer. Bis zum 10:10 boten die Gastgeber noch Paroli. Danach neigte sich die Waagschale allmählich zugunsten der Unitas, die mit einer 16:13-Führung in die Pause ging.

In der zweiten Halbzeit hatten die Homberger dem Haaner Angriffswirbel nicht mehr viel entgegenzusetzen. Innerhalb von fünf Minuten zog das Müller-Team von 17:14 (33.) auf 21:14 (38.) davon. Durch den nächsten Zwischenspurt erhöhten die Gäste ihren Vorsprung auf acht Tore (42.). Beim 15:23-Rückstand nahm VfB-Coach Sascha Thomas eine Auszeit und stellte auf eine offensivere Deckung um. Eine Maßnahme, die gegen die agilen Haaner nicht
fruchtete.

Vor allem die flinken Schlierkamp und Billen nutzten nun den sich bietenden Raum zu Toren aus dem gebundenen Spiel. Auf der anderen Seite erhöhte die Unitas mit einer 5:1-Abwehrformation den Druck auf die Homberger – und die schnellen Ballgewinne münzten vornehmlich Billen und Schlierkamp in erfolgreiche Tempogegenstöße um. Nach der 24:18-Führung (46.) setzten sich die Haaner auf 30:18 (55.) ab.

Ein Sonderlob erhielt auch Rückraum-Akteur Lennard Austrup. „Es gab die klare Ansage, mehr Abschlüsse zu nehmen“, erklärte Kai Müller und fand: „Jetzt treffen die Jungs wieder die richtigen Entscheidungen.“ bs

SG Langenfeld verliert
knapp gegen Königshof

Mannschaftssportler wollen ihre Spiele in der Regel gewinnen und Trainer tun sich mit Niederlagen noch eine Portion schwerer. Und doch blieb Dennis Werkmeister trotz des 23:25 (9:9) der Oberliga-Reserve der SG Langenfeld gegen die Adler Königshof ruhig. Die SGL-Handballer hatten es „gut gemacht“, resümierte Coach Werkmeister im Nachgang des Spiels und sagte: „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Am Samstagabend war seine Mannschaft ohnehin nicht in der Favoritenrolle: Königshof stieg zuletzt aus der Regionalliga Nordrhein in die Oberliga ab. Dass beide Teams vor der Partie punktgleich waren, lag eher an den überdurchschnittlichen Leistungen der SGL-Reserve, als an den Adlern. „25 Gegentore gegen diesen starken Angriff zu bekommen ist okay“, sagte Werkmeister, der eher die eigene Torausbeute bemängelte: „Wir waren aus dem Rückraum zu wenig gefährlich.“ Ohne den kurzfristig verletzten Tobias Kolletzko ging von dort wenig.

Weil in Niklas Köhler-Prediger ein Torhüter bei der ersten Mannschaft einsprang, musste zwischen den Pfosten der erst 17 Jahre alte Jonas Kluba ran. Er kommt aus der eigenen Jugend, war zuletzt aber für ein Jahr beim Bergischen HC. Nun kehrte er direkt in die 2. Herrenmannschaft zurück.

„Er ist ein Talent“, sagt Werkmeister, der seinen Schlussmann behutsam aufbauen möchte. Als nächstes könnte das beim Heimspieltag am Samstag sein, wenn die HSG Hiesfeld nach Langenfeld kommt. „Dann sind wir leichter Favorit“, glaubt Werkmeister und bewahrt weiter die Ruhe: „Wenn wir da punkten, können wir beruhigt in die Weihnachtspause gehen.“  jim

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort