Markt-Umzug in Mettmann: Politik berät

Die Verwaltung empfiehlt, den Markt dauerhaft auf den Jubiläumsplatz zu verlegen. Für den Markt und die Oberstadt müssten neue Konzepte und Ideen entwickelt werden, um das zu schaffen, was mit dem Wochenmarkt nicht umgesetzt werden konnte - mehr Menschen in die Oberstadt zu locken.

Mettmann. Das Ende des Wochenmarktes in der Oberstadt scheint besiegelt. Am Dienstag kommender Woche müssen die Ratsfraktionen Farbe bekennen. Im Verwaltungsausschuss um 17 Uhr im Rathaus steht erneut die Verlegung des Samstagsmarktes vom Markt auf den Jubiläumsplatz auf der Tagesordnung. Die Verwaltung empfiehlt der Politik, den Markt dauerhaft auf den Jubiläumsplatz zu verlagern.

Alle Versuche, den Markt zu beleben, neue Händler und mehr Käufer in die Oberstadt zu locken, seien fehlgeschlagen, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss. Zuletzt hatten die Geschäftsleute der Oberstadt sowie auch die Marktbeschicker versucht, mehr Leben in die Oberstadt und mehr Geld in die Kasse zu bekommen.

Die Spielplatzpaten bemühten sich um eine Verbesserung des Angebots für Kinder, und das Busunternehmen Slibar bot für einen kleinen Obolus einen Busdienst für die Fahrt von der Haustür zum Markt und wieder zurück an. Viele Händler haben den Mettmanner Markt bereits verlassen

Doch letztlich seien alle Bemühungen ohne Erfolg gewesen, lautet das Fazit der Stadt. Weil in den vergangenen Jahren immer weniger Kunden den Samstagsmarkt besuchten, hatten viele der ehemals mehr als 30 Händler Mettmann verlassen. Die 15 Marktbeschicker, die in der Oberstadt ausharrten, haben seitdem immer wieder ihr Leid über drastische Umsatzrückgänge geklagt und einen Umzug auf den Jubiläumsplatz gefordert.

Während SPD, Grüne und UBWG schon vor einem Jahr eine Marktverlegung forderten, waren CDU und FDP noch dagegen. "Dabei haben die Kunden doch längst schon mit den Füßen abgestimmt", schimpften die Händler.

Für ältere Menschen sei der Weg hinauf zur Oberstadt zu beschwerlich, zudem gebe es dort kaum Laufkundschaft. Die Geschäftsleute in der Oberstadt befürchten dagegen, dass ohne den Samstagsmarkt die Oberstadt weiter an Attraktivität verlieren werde. Sie fürchten dramatische Umsatzrückgänge.

Deshalb hatte die SPD im vergangenen Jahr dazu aufgerufen, die Oberstadt konzeptionell zu erneuern. Fraktionschef Berthold Becker sagte damals: "Die Aufwertung der Oberstadt und die Suche nach einem Profil für diesen wertvollen Stadtteil wird zentrale Aufgabe für den Rat sein."

Ute Stöcker, Fraktionsvorsitzende der CDU, geht davon aus, "dass wir der Beschlussempfehlung der Verwaltung folgen werden". Die Marktverlegung war am Montagabend auf der Fraktionssitzung der Union Thema.

Für den Markt und die Oberstadt müssten neue Konzepte und Ideen entwickelt werden, um das zu schaffen, was mit dem Wochenmarkt nicht umgesetzt werden konnte - mehr Menschen in die Oberstadt zu locken. "Dafür müssten aber alle Geschäftsleute mitziehen - auch in der Unterstadt", sagt Stöcker.

"Wir waren bislang immer der Meinung, dass der Markt auf den Markt gehört, auch weil uns die Oberstadt sehr am Herzen liegt. Aber weil das so nicht angenommen wird, müssen wir das Thema neu diskutieren. Eine Entscheidung fällen wir am Freitag auf unserer Fraktionssitzung", sagt Klaus Müller, Fraktionsvorsitzender der Liberalen.

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