Lothar Weuthen: Vom Makler zum Künstler

Viele Jahre vermittelte Lothar Weuthen (65) in Mettmann Immobilien. Jetzt malt er nur noch. Das Kunsthaus würdigt seine Arbeiten mit einer eigenen Ausstellung.

Mettmann. Er war Bauzeichner, Architekt und Immobilienmakler. Jetzt, nach dem Ende seines beruflichen Schaffens, hat sich Lothar Weuthen (65) ganz der Kunst verschrieben. Das Kunsthaus an der Lohstraße führt in die schönen, klaren Welten des Lothar Weuthen ein. „Bilder“ heißt die private Schau, die am Samstag mit einer gut besuchten Vernissage eröffnet wurde.

„Hobbymäßig schlummerte die Malerei schon immer in mir“, sagt Weuthen, der 1948 in Mönchengladbach geboren wurde und seit 1979 in Mettmann lebt. Aquarell- und Kreidezeichnungen fertigte Weuthen früher hin und wieder in seiner Freizeit an. „Aber wirklich Muße zum Malen hatte ich nicht“, sagt er.

Denn als selbstständiger Immobilienmakler in Mettmann war er „schwer berufstätig“. Nachdem er sein Unternehmen verkauft hatte, hat er vor drei Jahren seine Liebe zur Kunst ein zweites Mal entdeckt. An der Malschule in Essen erwarb er sich zur Auffrischung Basiswissen.

Autodidaktisch und mit viel Disziplin arbeitet er seither intensiv in seinem Atelier im ehemaligen alten Pfarrhaus an der Düsseldorfer Straße. „Ich verfolge das durchaus ernsthaft“, beschreibt der Maler seine Arbeitsweise, der den Griff zu Pinsel und Spachtel nicht als Zeitvertreib versteht.

„Eigentlich ist die Malerei inzwischen zu so etwas wie meinem Beruf geworden“, sagt er und lacht. Wenn er glaubt, dass ein Bild fertig ist, hängt er es zuhause an eine Wand des Esszimmers auf. „Dann kann ich es mir schon morgens beim Frühstücken anschauen. Wenn ich nach zwei Wochen immer noch damit zufrieden bin, ist es fertig.“

Über seine Malerei, die „mehr als bloß ein Hobby ist“, spricht Weuthen gerne. Seine malerische Herangehensweise entspricht klassischen Vorgehensweisen und Techniken, nämlich einem Bildaufbau in Acryl und Vollendung in Öl. Als Inspirationsquellen dienen ihm Besichtigungen anderer Ausstellungen, vor allem aber der wache Blick in die Natur. „Ich reise gerne“, sagt Weuthen. Wichtiges Utensil im Koffer ist stets die Kamera. Bald geht es ins Land der Fjorde. „Da war ich noch nie.“

Weuthens größter Wunsch ist es, dass sich seine Begeisterung fürs Malen auf den Betrachter überträgt. Besonders gelingt ihm das mit den Arbeiten, für die er eine auffällige Perspektive gewählt hat. „Bei Landschaftsbildern wähle ich gerne den ‚Top View’, so als ob man alles aus einem Fesselballon heraus betrachtet.“ Selbst ist er noch nie damit gefahren. „Das würde ich aber gerne mal machen“. Seine Landschaftsimpressionen haben etwas von einer erhabenen Weite.

Als Weuthen mit Pinsel und Farben in sein neues, zweites Leben einstieg, dachte er noch, dass sich für seine Kunst niemand interessieren wird. „Wer hängt sich schon einen Weuthen an die Wand?“, dachte er. Doch seine Kunst kommt ganz offenbar gut an. Fünf Bilder aus seiner Ausstellung hat er schon verkauft. Weuthen: „Das ist natürlich toll.“ Bezahlbar sollen sie sein, seine Bilder, für die er zwischen 150 und 700 Euro je nach Größe haben möchte. „Bezahlbare Originalkunst“, meint Weuthen.

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