Lebensretter Rauchmelder

Die Mettmanner Feuerwehr wirbt für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden.

Mettmann. In acht von 16 deutschen Bundesländern ist sein Besitz Pflicht. In Nordrhein-Westfalen dagegen gehört er noch nicht zur Standardeinrichtung eines jeden Hauses. Gemeint ist der Rauchmelder, der im Falle eines Feuers Alarm schlägt.

„Der Mensch kann im Schlaf nicht riechen, lediglich hören“, sagt Dietmar Wichmann, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Mettmann. „Daher ist es wichtig, einen Rauchmelder zu besitzen, der im Falle eines Feuers die Bewohner des Hauses mit seinem 85 Dezibel lauten Warnsignal auf den Brand aufmerksam macht“, erklärt er.

Deshalb hat die Freiwillige Feuerwehr jetzt am bundesweiten Aktionstag auf dem Rewe-Parkplatz an der Flurstraße unter dem Motto „Rauchmelder retten Leben“ für mehr Sicherheit in Mettmanner Haushalten geworben.

„Im Jahr sterben in Deutschland zwar weniger Menschen durch Brände als durch Unfälle im Haushalt“, sagt Wichmann, dafür sei aber die Dramatik, die mit solchen Vorfällen verbunden ist, oftmals ungleich höher. „Bei einem Brand ist die Nachbarschaft mit betroffen, oftmals verlieren Geschädigte ihr gesamtes Hab und Gut“, erklärt Wichmann.

„In den vergangenen Jahren hatten wir in Mettmann glücklicherweise keine Toten bei Bränden zu beklagen“, sagt stellvertretender Stadtbrandmeister Rolf Hamacher. Doch Rauchmelder hätten bei einigen Einsätzen nicht nur Leib und Leben geschützt, sondern auch frühzeitig auf ein Feuer aufmerksam gemacht, so dass größerer Schaden verhindert werden konnte.

Vor zwei Jahren alarmierten Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus an der Berliner Straße die Feuerwehr, nachdem sie in der Wohnung nebenan das laute Piepsen des Rauchmelders hörten. Die Nachbarn waren zu diesem Zeitpunkt nicht in ihrer Wohnung. Die Feuerwehr rückte schnell an und konnte den Brand rechtzeitig löschen.

In einem anderen Fall hatte sich bei Dachdeckerarbeiten auf einem Haus an der Breslauer Straße ein Feuer entzündet, dass niemand rechtzeitig bemerkt hätte, wenn nicht der Rauchmelder ausgelöst worden wäre.

„Als wir am Einsatzort eintrafen, konnte man nichts sehen, das auf einen Brand hindeutete“, sagt Hamacher. Dann suchten die Einsatzkräfte das Dach mit einer Wärmebildkamera ab und fanden den Brandherd. Hamacher: „Ohne Rauchmelder hätte wahrscheinlich irgendwann der ganze Dachstuhl in Flammen gestanden.“ Dann wäre es zu einem Brand mit hohem Schaden gekommen.

Da erscheinen die 20 Euro, die ein Rauchmelder kostet, als geringer Preis. „Heutige Rauchmelder halten etwa zehn Jahre, danach können sie einfach entsorgt und neu gekauft werden“, sagt Christian Bolduan-Prinz, Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr. Eine Anschaffung, die sich also lohne.

So empfiehlt die Feuerwehr, zumindest einen Rauchmelder im Flur zu installieren. „Besser ist es jedoch, auch im Wohn- und Kinderzimmer Feuermelder anzubringen“, sagt Wichmann. In der Küche ist ein Rauchmelder allerdings fehl am Platz. „Die Dämpfe, die beim Kochen entstehen, schränken den Melder in seiner Funktionsfähigkeit ein“, weiß Wichmann.

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