Kulturgemeinde Mettmann Bei Musik ist sein Rat gefragt

Mettmann · Heiko Schumacher gestaltet das klassische Musikprogramm der Kulturgemeinde Mettmann.

 Heiko Schumacher gehört zum Team der Kulturgemeinde.

Heiko Schumacher gehört zum Team der Kulturgemeinde.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

So richtig in die Wiege gelegt war dem jungen Heiko Schumacher die Musik eher nicht. Der Vater teilte die musikalische Begeisterung seines Sohnes nicht im geringsten – ja, er verschenkte später gar das familieneigene Klavier, da nur Heiko dieses Instrument nutzte, nicht aber seine drei Geschwister. Doch heute gestaltet Heiko Schumacher das klassische Musikprogramm der Kulturgemeinde Mettmann. Auf seine Pensionierung im Jahr 2001 hatte Ilona Hodes, seit über 20 Jahren Vorsitzende der Kulturgemeinde, nur gewartet, um ihn in den Kreis ihres Teams einzubinden.

Seine Fangemeinde der mitreisenden Konzert- und Opernbesucher genießt und bewundert seine Einführungen in die jeweiligen Musikstücke, die er kenntnisreich in den historischen Zusammenhang einbindet, Details vorstellt, die später im Konzertsaal wiedererkannt werden und damit das Verständnis für die unterschiedlichsten Kompositionen erhöht. Sein unglaubliches Wissen, gepaart mit seinem hintergründigen Humor und seiner ansteckend leidenschaftlichen Liebe zur Musik – die machen Heiko Schumacher so brillant und
beliebt.

Im März 1939 wurde er in Greiz/Thüringen geboren. 1950 ist die Familie aus der damaligen Ostzone geflohen und landete in Wuppertal. Auf dem Gymnasium, das er in Schwelm besuchte, wurden die ersten erkennbaren Bausteine in Sachen musikalischer Entwicklung gelegt, denn der Knabensopran fiel beim Chorgesang auf. Seine Klavierlehrerin (als es das Klavier noch gab) schenkte ihm die erste Schallplatte mit dem „Rigoletto“ – und seine Liebe zur Oper wurde geweckt.

Lehre als Chemielaborant
bei Bayer in Leverkusen

Der Vater hielt von der Leidenschaft seines Sprösslings nichts, und Heiko musste akzeptieren, dass er nach dem Einjährigen die Schule verlassen sollte, um eine Gärtnerlehre zu beginnen. Doch da hielt es den jungen Burschen ziemlich genau zweieinhalb Monate, und er begann stattdessen eine Lehre als Chemielaborant bei Bayer in Leverkusen, besuchte anschließend die Ingenieurschule (heute Fachhochschule) für Farben, Lacke und Kunststoffe in Krefeld und hätte später noch sein Diplom als Chemiker an der TH Aachen absolvieren können, wenn ihm nicht Helga, seine spätere Ehefrau, begegnet wäre und der gemeinsame Lebensweg begann.

Der berufliche Werdegang führte ihn in die Niederlande, später nach Düsseldorf und Berlin, bis die Familie – inzwischen mit Sohn Dirk und Tochter Katja vervollkommnet – ab dem Jahr 1974 in Mettmann heimisch wurde. Als Verkaufsdirektor einer Firma, die chemische Rohstoffe in 52 Länder der Erde exportierte, war er auf allen Kontinenten unterwegs. Dies ermöglichte ihm auch, die Musik in den Opernhäusern und Konzertsälen der Welt atmen zu können.

 Als für den Generalmusikdirektor und Chefdirigenten der Wuppertaler Symphoniker, Toshiyuki Kamioka, nach langjähriger Tätigkeit ein Nachfolger gesucht wurde und er den Stab dann an die Britin Julia Jones weitergab, war Heiko Schumacher bei den Ratgebern.

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