Kita in Erkrath: Die Baugenehmigung ist da

Die Kita Sankt Johannes kann saniert werden. Der Abriss beginnt in den Sommerferien.

Erkrath. Welche Freude doch ein unscheinbarer brauner Umschlag auslösen kann. Steffen Krüll hat ihn gerade erst bekommen und wiegt ihn in den Händen. "Da ist die Baugenehmigung drin. Ich bin richtig neugierig, muss ich gestehen." Ein erster Blick über die Unterlagen und die Miene des Architekten erhellt sich. "Alles abgehakt." Das Warten hat ein Ende, bald kann die Komplettsanierung der Kindertagesstätte St. Johannes der Täufer starten.

Ende Januar war der Bauantrag gestellt worden. Mit sechs Wochen Bearbeitung hatte Krüll gerechnet - es wurden fast fünf Monate. Über Personalprobleme in der Verwaltung wird spekuliert. Außerdem gebe es, so Krüll, trotz Wirtschaftskrise sehr viele Anträge. "Und bei einer Kindertagesstätte sind ja auch mehrere Fachämter involviert."

Das bestätigt der zuständige Beigeordnete, Fabian Schmidt: "Der Antrag war sehr umfangreich." Bei Bernd Roland, Mitglied des Kirchenvorstandes der Gemeinde, hält sich das Verständnis allerdings in Grenzen. "Die Stadt sollte in der Lage sein, das schneller zu genehmigen." Schließlich sei es ein Projekt, dass der Stadt zugute komme. "Das ist doch kein Einfamilienhaus."

Es ist nicht die erste Verzögerung. Schon zum Start im vergangenen Jahr legte zunächst der zuständige Landschaftsverband gegen einen ersten Plan sein Veto ein. Bis der neue genehmigt war, dauerte es wieder. In den Sommerferien 2008 sollte nach der Asbestsanierung eigentlich bereits mit dem Abriss begonnen werden.

Jetzt geht es erst in diesen Ferien los. Insgesamt rund eine Million Euro kostet das Projekt. Etwa 800 000 Euro stellt das Erzbistum zur Verfügung, für den Rest muss die Gemeinde aufkommen.

Einen Eindruck der "neuen" Kita präsentierte Krüll am Mittwochabend beim Jubiläumsfest "Sieben Jahre Stiftung St. Johannes der Täufer": Wenige Ecken im Bau, bunte Wände, viel Platz für das Familienzentrum, ein großer Multifunktionsraum und nur ein Haupteingang, damit niemand Unbefugtes aufs Gelände kann.

"Mich haben vor allem die Farben angesprochen. Alles wirkt so fröhlich", sagt Kita-Leiterin Anne Neymanns-Seyda. Steffen Krüll hatte Fotos aus ähnlichen Einrichtungen mitgebracht, damit sich die Besucher auch ein Bild vom möglichen neuen Inneren machen können.

Wie das in der Kita an der Kreuzstraße aussehen wird, steht aber noch nicht fest. "Wir werden uns in der Gemeinde zusammensetzen und das planen", sagt Michael Stephan von der Stiftung St. Johannes. Denn nur der Bau als solcher ist durchfinanziert. Stephan hofft, das Geld für Mobiliar und Einrichtung über Spenden zu bekommen.

Vorbild soll die Aktion zur Kirchensanierung 2005 sein. Da konnten Gemeindemitglieder symbolisch Bausteine kaufen und so das Projekt mitfinanzieren. Jetzt rücken aber erstmal die Bagger an.

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