Kirche plant die offene Ganztagsbetreuung

Die Betreuung in der Grundschule Am Neandertal reicht nicht aus. Ab Sommer sollen Kinder im alten Kindergarten St. Lambertus betreut werden.

Mettmann. 180 Mädchen und Jungen drängeln sich Tag für Tag bei der offenen Ganztagsbetreuung (Ogata) in der Grundschule Am Neandertal. Die Ogata platzt nicht nur bei der Mensa, die nur 60 Sitzplätze hat, aus allen Nähten. „Die Zustände dort sind unhaltbar geworden“, sagt CDU-Ratsfrau Annette Mick-Teubler nach einer Besichtigung der Einrichtung. Doch nicht nur sie, auch Eltern klagen, weil es zu eng und zu laut geworden ist — seitdem in der Ogata eine siebte Gruppe im Sommer 2012 eingerichtet wurde.

Eine Entzerrung der Situation an der Grundschule Am Neandertal ist aber in Sicht. Die Stadt und die Pfarrei St. Lambertus planen, ab dem kommenden Schuljahr im alten Kindergarten St. Lambertus eine Ogata einzurichten. Dort könnten die Kinder der Katholischen Grundschule Neanderstraße, die jetzt nach Schulschluss zur Ogata der Grundschule Am Neandertal laufen müssen, betreut werden. Das alte Kita-Gebäude an der Düsseldorfer Straße wird im Sommer frei, wenn die Einrichtung ihren Neubau bezieht.

Einhellig, so Pfarrer Monsignore Herbert Ullmann, haben sich die Kirchengremien dafür ausgesprochen, das frei gewordene Gebäude ab Sommer als Ogata zu nutzen. „Dieses Signal wird von der Stadt begrüßt. Nun werden die Kosten für Umbaumaßnahmen an dem Gebäude sowie die laufenden Betriebskosten ermittelt“, sagt Pfarrer Ullmann.“ Kirche und Stadt werden dann in Verhandlungen treten.

Für Özlem Klieser kommt diese Lösung zu spät. Sie hat ihre Tochter Dalia (8) bereits von der Katholischen Grundschule genommen und sie an der Astrid-Lindgren-Schule in Metzkausen angemeldet. „Die Kinder haben in der Ogata keinen Platz mehr zum Toben, Arbeitsgemeinschaften können aufgrund der Massen gar nicht nicht mehr durchgeführt werden, eine individuelle Förderung ist nicht möglich“, sagt Özlem Klieser.

Weil die Katholische Grundschule keinen Platz für eine Ogata hat, gehen die Schüler mittags in die gemeinsame Ogata der Grundschule an der Gruitener Straße. Dort war im Sommer 2012 auf Drängen beider Schulleitungen und des Trägers der Ogata, dem SKFM, eine weitere Gruppe eingerichtet worden. Doch der Bedarf kann nicht mehr abgedeckt werden. Es gibt eine Warteliste mit zwölf Kindern.

„Wenn im alten Kindergarten eine Ogata eingerichtet werden könnte, wäre das eine schöne Sache“, sagt Sabine Melka, Rektorin der Katholischen Grundschule. „Die Situation wird entschärft, wenn nur noch die Kinder einer Schule die Ogata besuchen“, meint Kollegin Carmen Bryks.

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