Kinobesucher tauchen ab Juli regelmäßig in Künstlerleben ein

Kunsthaus und Weltspiegel planen Reihe mit Sonntagsmatinees.

Kinobesucher tauchen ab Juli regelmäßig in Künstlerleben ein
Foto: miko

Mettmann. Kino trifft Kunsthaus. Und beim ersten Stelldichein gleich mittendrin: Paula Modersohn-Becker. Die expressionistische Malerin wird die erste Protagonistin eines Miteinanders sein, von dem es zukünftig noch mehr geben soll. Man munkelt davon, dass es im Herbst mit Beuys weitergehen könnte. Denn dann soll dessen künstlerischer Lebensentwurf in die Kinos kommen — und eben auch ins Weltspiegelkino.

Man ahnt im Schatten derartiger Ankündigungen bereits, worum es den Begegnungen von Kunsthaus und Kino gehen wird. Nicht darum, dass Filme in der Galerie von der Spule laufen. Und auch nicht darum, dass Künstler ihre Werke zukünftig im Kinofoyer präsentieren. Obwohl zu Letzterem wohl noch nicht das letzte Wort gesprochen sein dürfte.

Klar ist hingegen schon, dass sich das Kino an einem Sonntag im Quartal für eine Matinee öffnen wird. Der Wochentag ist ganz bewusst gewählt, weil es sich am Sonntagmorgen wohl am ehesten einstellt: Dieses Gefühl, nach dem Frühstück entspannt und gelassen in ein Künstlerleben einzutauchen. Dazu wird ein Gläschen Sekt gereicht und zur Einführung in das, was man auf der Leinwand sehen wird, gibt’s noch ein paar Worte zum künstlerischen Oeuvre.

„Das ist der Beginn einer neuen Ära“, sagt Thomas Rüttgers über den Coup, nach Kirche und Wirtschaft nun auch mit dem Kunsthaus gemeinsame Sache zu machen. Man wolle die kulturellen Standorte zusammenbringen und eine Brücke schlagen. Kunst und Kino — das liege nicht weit auseinander, so der Kinochef. Die nun startende Reihe sei jedenfalls eine Reihe, die er gerne etablieren möchte. Wie genau sich das Ganze gestalten soll, sei noch offen. Da wolle man nach dem Start das Gespräch mit den Kinogästen suchen, die sich für ein solches Angebot interessieren.

Die Frage nach den Entwicklungen hin zum Digitalen, die vor allem für Cineasten unübersehbar ist und etwas Trennendes haben könnte, beantwortet Monika Kißling vom Kunsthausverein so: „Auch die Kunst hat sich in diese Richtung weiterentwickelt.“ Man gehe längst nicht nur analog mit Pinsel und Leinwand zu Werke. Der Auftakt von „Kunst im Kino“ ist im Übrigen bewusst gewählt. Am 29. Juni beginnt im Kunsthaus eine Ausstellung anlässlich des 40-jährigen Bestehens. Und dann, am 1. Juli um 11 Uhr, geht’s im Kino mit „Paula“ weiter.

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