Kinderschutzbund wird 40 Jahre alt

Noch vor zwei Jahren stand die Ortsgruppe nahezu vor dem Aus. Neue Helfer geben dem Einsatz für die Schwächsten eine Zukunft.

Kinderschutzbund wird 40 Jahre alt
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Vor zwei Jahren stand die Existenz des Ortverbandes des Deutschen Kinderschutzbundes (KSB) ziemlich auf der Kippe. Doch die seither amtierende Vorsitzende Anke Krick konnte die Gäste, die zum 40. Geburtstag ins Evangelische Gemeindehaus an der Freiheitstraße gekommen waren, recht zukunftsfreudig begrüßen.

Sie warf zunächst einen Blick zurück auf die Vereinsgeschichte. Die Gründungsversammlung hatte am 29. Oktober 1975 im Hotel Haus Bergmann an der Bismarckstraße stattgefunden. Ihre Hilfestellung richtete die gemeinnützige Gruppe zunächst in Spiel- und Lernstuben und mit Näh- und Kochkursen ausschließlich an die Kinder der städtischen Notunterkunft an der Danziger Straße.

Schon bald wurde beschlossen, Angebote für alle Kinder der Stadt zu schaffen und das aus einem umgewidmeten Bauwagen entstandene Spielmobil wurde auf die verschiedenen Mettmanner Spielplätze geschickt. Heute gehören Hausaufgabenbetreuung, eine Babysitterzentrale, ein eigener Kleiderladen sowie Ferienfreizeiten zu der etablierten Leistungsbreite.

Große Aufmerksamkeit zieht seit dem Jahr 2006 eine Aktion auf sich, bei der für jedes in Armut lebende Kind ein Fähnchen offen sichtbar in der Stadt geflaggt wird. In diesem Jahr waren 994 Fähnchen an der Düsseldorfer Straße zu sehen. Krick schloss aus diesen Erfahrungen: „Bildung, Förderung und Integration werden immer gesamtgesellschaftliche Aufträge bleiben.“ Dem konnte sich Gründungsmitglied Karin Liebig, die von 1975 bis 1981 den Vorstand leitete, anschließen: „Ich bin sehr glücklich, dass sich in diesen vierzig Jahren so viele engagierte Menschen gefunden haben, die unsere Ziele weitergetragen und dieses immense Arbeitspensum erbracht haben.“ Etwa fünfzig Ehrenamtler leisteten im vergangenen Jahr 2400 Stunden Hilfe. Zwar sei es mit Unterstützung der Caritas Freiwilligenzentrale gelungen, neue Mitwirkende zu gewinnen; diese könnten jedoch den großen Bedarf nicht abdecken. Deshalb werde verstärkt auf den Einsatz von Schülern in der Hausaufgabenbetreuung gesetzt. Finanzieren kann sich der Verein durch Zuschüsse der Stadt, Bußgeldzuweisungen der Gerichte und private Spenden etwa durch den Sankt Martins-Verein, das Lions-Hilfswerk und den Rotary-Club.

Das emotionale Feuerwerk zum Jubiläum entzündete sich zur beglückenden Musik von Emilia Fink und Fabienne Jefremowa-Schulten und den beherzten Improvisationen der Tanzschüler von Constanze Krauss.

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