Justiz in Mettmann Brandstifter muss vier Jahre in Haft

Mettmann/Wuppertal · Brandanschläge auf Mettmanner Tankstellen, Verfolgsjagd, 5000 Euro erbeutet – Heiligenhauser (38) war voll schuldfähig.

 Der Prozess ging in Wuppertal zuende.

Der Prozess ging in Wuppertal zuende.

Foto: dpa/Oliver Berg

(magu) Im Prozess gegen den Bankräuber, der zudem versucht hatte, zwei Mettmanner Tankstellen in Brand zu setzen, wurde nun das Urteil verkündet: Der 38-Jährige muss vier Jahre in Haft. Wegen seiner Alkoholabhängigkeit ordnete das Gericht die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Eine Schuldunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen hatte der Gutachter nicht feststellen können.

Nach den Brandanschlägen fuhr der Verurteilte mit seinem schrottreifen Auto zur Polizeiwache, um dort grinsend und winkend beinahe drei Polizeibeamte über den Haufen zu fahren. Die verfolgten den Mann daraufhin bei seiner Amokfahrt durch die Mettmanner Innenstadt über mehrere rote Ampeln hinweg – offenbar auch, um Passanten hupend und mit Lautsprecher durchsagen zu warnen. Mittlerweile fehlte am Fluchtauto ein Reifen, der Wagen strandete auf der nackten Felge in der Mettmanner Innenstadt. Dort drängten die Polizeibeamten den Heiligenhauser mit vorgehaltener Dienstwaffe zum Aussteigen, woraufhin der sich gleich bäuchlings auf die Straße warf. Zu hören bekamen die Polizisten dann auch noch, dass er „krumme Dinger“ mit den Hells Angels gedreht und „Frauen verkauft“ habe. In der Wache wurden 1,3 Promille festgestellt. Im Februar wollte der Angeklagte in einer Mettmanner Bankfiliale Geld von seinem Konto abheben. Das aber hatten zuvor schon seine Gläubiger getan.

Der aufgebrachte Kunde rief selbst die Polizei, die ihm einen Platzverweis erteilte. Am Tag darauf stand der Heiligenhauser wieder in der Bank mit den Worten: „Geld her, keine Polizei.“ Mit 5000 Euro in der Tasche floh er. Mit dem Bus nach Heiligenhaus unterwegs, legte er noch einen Zwischenstopp in Velbert ein, um dort einen weiteren Banküberfall zu begehen. Zuvor hatte er noch einem Obdachlosen lachend 200 Euro in die Hand gedrückt – in der Bank klickten dann die Handschellen, nachdem ihn Zeugen überwältigt und festgehalten hatten. Warum er das alles gemacht hat? Das wusste der Angeklagte selbst nicht so genau. Die Zündeleien an den Tankstellen seien „ein Unfall“ und, die Banküberfälle waren wegen Geldnot.

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