Junge Chöre bringen das Musical „Josef“ gekonnt auf die Bühne

Für die Aufführung in der Aula der Realschule gab es viel Beifall.

Junge Chöre bringen das Musical „Josef“ gekonnt auf die Bühne
Foto: DJ

Mettmann. „Ich bin stolz auf euch“, mit diesen Worten beendete Matthias Röttger einen Nachmittag, der nicht gelungener hätte ausklingen können. Das Musical „Josef“, eine moderne, jugendgerechte Komposition der Norwegerin Hanne Fossum hatte der Kantor von St. Lambertus mit seinen Kinderchören und der Jungen Kantorei über ein Jahr lang einstudiert und am Samstag und Sonntag in der Aula der Realschule aufgeführt.

Wieviel Nerven und Mühe es gekostet haben mag, die 17 Chorsätze noten- und textsicher und dazu die Choreographie zu erlernen, kann nur erahnt werden. Aber, es hat sich gelohnt. Ein tolles Werk, voller Pop und Rock, ließ von den jüngsten Sängerinnen und Sängern bis hin zu den schon erfahrenen der Jungen Kantorei jeden seine Leistungsgrenze erfahren.

Abraham, Isaak und Jakob, diese Namen aus dem Alten Testament sind wohl jedem bekannt und die Geschichte ihres Nachfahren Josef berührt auch heute noch. Josef, ein Träumer, wird nach dem Tode seiner Mutter Rachel von seinem Vater Jakob besonders geliebt — nicht zur Freude der älteren Brüder. Beim Schafehüten, weit weg von zu Hause, wollten sie ihn töten. Wunderbar der Chorsatz : „Die Revanche“.

Eine Karawane kommt des Wegs (herrlich die gebastelten Kamele). Die Brüder bezeichnen Josef als Landstreicher und verkaufen ihn für 20 Silberlinge. Sein untröstlicher Vater musste glauben, dass er in der Fremde getötet worden sei. Nach langen Wirrungen landet Josef in einem ägyptischen Gefängnis. Er betet zu Gott und fleht um Hilfe. „Hirte des Lebens“ — beeindruckend der Chor mit einem hervorragenden Solo von Josef. Dem Pharao, dessen Träume niemand im Lande zu deuten vermochte, kam zu Ohren, dass einer im Gefängnis sitze, der Träume deuten könne. Er ließ Josef in seinen Palast holen.

Josef sagte vorher, dass es bald sieben fette und sieben magere Jahre geben werde. Der Pharao beauftragte ihn, im gesamten Land die Hälfte der Ernte in Speichern zu verwahren. Damit hatte Josefs Elend ein Ende: „Aus dem tiefen Loch“ war ein einfühlsames Nachempfinden seiner langen Jahre in Armut und Traurigkeit. Wahrhaft: Nach den sieben fetten Jahren brachen sieben magere an und alle Welt hungerte, nur Ägypten, Dank der Vorsorge Josefs, nicht.

Auch in Israel war die Not groß. Jakob schickte seine Söhne aus, um in Ägypten Korn zu kaufen. Sie kamen zum Palast und Josef gab sich zu erkennen. Der dankbare Pharao bot der Familie an, in Ägypten zu bleiben. Noch 17 Jahre lebte Jakob dort. Dann rief er seine Söhne herbei. „Der Segen“ war sein Abschied. Eine zu Herzen gehende Aufführung. Matthias Röttger und seine Chöre haben einen Meilenstein in der Musikgeschichte von St. Lambertus gesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort