Jazz-Café: Wieder klangvoll und gut

The CC All Stars Big Band begeisterte das Publikum.

Haan. Das Jazz nicht allein Musik für die "Blaue Stunde" in Kellerbars und Nikotin geschwängerten Pubs ist, hat das Jazz-Café am Sonntagnachmittag gezeigt. Zu Käsekuchen und Kaffeespezialitäten ließen The CC All Stars Big Band in der Aula an der Adlerstraße Füße mitwippen.

Weil dieses 15. Jazz-Café so etwas wie ein kleines Jubiläum war, hatten sich die Leiter Bernhard Theusen und Oliver Richters ein Festprogramm ausgedacht, das kurz und schnörkellos nicht weniger als "Best of Swing" versprach.

Die 17 Leute starke Kapelle, darunter Kicki Buhl und Lena Wieland als Quotenfrauen und Marvin Becker, der sonst als Sänger geschätzt wird, an der Trompete, animierten mit drei Sätzen aus der zehnteiligen "Kansas City Suite", ursprünglich von Benny Carter 1960 für Count Basie geschrieben, das begeisterte Publikum zum Mitschnippen.

Tatsächlich wurde beispielsweise der "Blue Time Jive" mit soviel Feuer und Verve dargeboten und Soli kenntnisreich und gefällig inszeniert, dass die Musik Benny Carters kaum wiederzuerkennen war. Schneidendes Blech, füllige Posaunen und elegante Saxofone brannten ein wahres musikalisches Feuerwerk ab. Offensichtlich hat Carters Arrangierkunst eine Fülle von Möglichkeiten einer Big Band zum Leben erweckt. Weil zu einem "Best of" selbstverständlich Klassiker gehören, gab es später auch Duke Ellington und das fürwahr unsterbliche musikalische Leitmotiv, das Henry Mancini 1964 für den ersten "Pink Panther"-Film schrieb.

Vergnüglich ging es nach der Pause mit den assoziierten Freunden und Kollegen des "Swinging Fundus", einer Bonner Formation, weiter. Spezialisiert auf Jazz der frühen 30er-Jahre, gaben Jürgen Pötschke (Gitarre), Volker Albrecht (Posaune und Gesang), ursprünglich Haaner, jetzt in Bonn ansässig, Axel Pötschke (Schlagzeug), Stefan Kurze (Saxophon) und Helmut Beyersdörfer (Bass) mit Bebopstilistiken wie "On the sunny Side" Kostproben ihres Könnens. Am Klavier unterstützt wurden die Herren dabei von - natürlich! - Oliver Richters.

Und am Ende des musikalischen Nachmittags war klar, warum sich das Jazz-Café zu einer festen Tradition entwickelt hat: Weil es klangvoll und gut ist. Und sich ein Besuch einfach lohnt.

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