In Mettmann wuchert das Unkraut alles zu

Für die Pflege der Grünflächen fehlt Personal. Die Stadt vergibt Aufträge an Fremdfirmen.

In Mettmann wuchert das Unkraut alles zu
Foto: Janicki

Mettmann. Liegt’s am Wetter oder an der Personalnot oder liegt’s an beiden Dingen? Jedenfalls fällt auf, dass zahlreiche öffentliche Grünflächen in der Kreisstadt dringend auf Vordermann gebracht werden müssen. So sieht die Fläche rund um den „Neandertaler im Kreis“ an der Talstraße eher wie ein Kartoffelacker aus. Im vergangenen Jahr hatten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung den Weg zur Skulptur mit Husarenknöpfchen bepflanzt. Das war ein schönes buntes Bild. Wie die Stadtverwaltung jetzt auf Anfrage mitteilt, sei die Bepflanzung am Neandertaler noch nicht abschließend geklärt, da derzeit noch ein Bepflanzungsplan für diesen Bereich erstellt werde und hierfür Rücksprache mit dem Künstler gehalten werden soll.

An der Ringstraße vor dem Königshof-Stift ist ein Teil der Randfläche ebenfalls in einem schlechten Zustand. Aber dies werde sich ändern, sagt Pressesprecher Christian Barra. „Im gesamten Stadtgebiet werden in Kürze Bepflanzungen vorgenommen. Viele Pflanzen sind bereits bestellt, geliefert und teilweise auch schon gepflanzt.“ Darüber hinaus würden Anfang Juni Blumenampeln aufgehängt und Blumensäulen im Innenstadtbereich aufgestellt.

Pro Jahr werden in Mettmann 5000 bis 7000 Euro für die reine Bepflanzung (ohne Personalaufwand) ausgegeben. Im vergangenen Jahr lag der Betrag wegen der Tour de France rund 4000 Euro höher. Insgesamt muss der Bauhof rund 800 000 Quadratmeter (ohne Neubaugebiete) pflegen. Die Fläche der drei großen Parks (Goethepark, Combergpark und Stadtwald) beläuft sich auf rund 200 000 Quadratmeter.

Hinzu kommen die Friedhöfe Lindenheide und Goethestraße mit Parkcharakter (rund 120 000 Quadratmeter) und der Friedhof Obschwarzbach (etwa 25 000 Quadratmeter). Und: Die mittlerweile insgesamt 84 Spielplätze in Mettmann sind gut 95 000 Quadratmeter groß. Doch das ist noch nicht alles: Kleinflächen, Baumscheiben, Pflanzkübel, Straßenbegleitgrün und Innenstadtgrün schlagen mit 365 000 Quadratmetern zu Buche, ebenfalls ohne Neubaugebiete.

„Der Aufwand zur Pflege der Grünflächen ist unterschiedlich hoch, je nach Art der Grünfläche und je nach Witterung“, sagt Angelika Dünnwald, Leiterin des Bauhofs. Derzeit müssen in Mettmann mindestens rund 221 000 Quadratmeter Rasen intensiv gepflegt werden. Das bedeutet einen wünschenswerten Mähturnus von maximal 14 Tagen. Es werden sowohl Großflächenmäher, Handrasenmäher, Freischneider, Schlegelmäher unterschiedlicher Ausführungen eingesetzt. Bei lediglich zwei Mähern ist die Mähgutaufnahme wirtschaftlich möglich. Auch ein Multifunktionsschlepper (Holder) steht mit verschiedenen Anbaugeräten (Hecke, Schlegelmäher, Wildkrautbürste), zur Verfügung und ist im Dauereinsatz. In der Rasenpflege werden saisonal vier bis fünf Mitarbeiter eingesetzt. Dünnwald sagt, diese Personalkapazität sei bei schwierigen Witterungsbedingungen (Frühjahr, Wärme, Regen) aber nicht ausreichend. Eine Unterstützung aus anderen Bereichen des Baubetriebshofes sei nicht möglich. In den anderen Bereichen inklusive Friedhöfe werden etwa 25 Mitarbeiter eingesetzt. Diese Zahl beinhaltet die Personalreserve für Urlaub und Krankheitsausfälle. Aber: „Das zur Verfügung stehende Personal ist insbesondere zu den starken Wachstumsperioden nicht ausreichend“, so Dünnwald. Externe Vergaben erfolgen insbesondere für Mäharbeiten, so werden jährlich kurz vor bis nach den Sommerferien alle Spielplätze vierzehntäglich gemäht und das Mähgut aufgenommen, damit die Spielplätze zu den freien Zeiten der Kinder in einem guten Zustand sind.

Die Leistung wird ausgeschrieben und an den wirtschaftlichsten Bieter vergeben. In Extremsituationen — wie derzeit— erfolgt teilweise eine externe Einzelbeauftragung — je nach Höhe der zur Verfügung stehenden Mittel. Zu den Kosten selbst kann aus Vertragsgründen keine Auskunft gegeben werden.

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