Hundewiese in Mettmann gefordert: „Kira soll frei laufen dürfen“

Halterin Karin G. Braun hat Unterschriften für eine Hundewiese gesammelt. Doch die Verwaltung ist dagegen.

Mettmann. Ist Mettmann auf den Hund gekommen? Hat die Stadt kein Herz für Tiere? „Durch die Bestimmungen der Hundeverordnung bestehen erhebliche Hürden, den geliebten Vierbeiner artgerecht mal frei laufen zu lassen“, meint Karin G. Braun, die eine neunjährige altdeutsche Schäferhündin („Kira“) hat.

In Mettmann, sagt sie, gibt es so gut wie keine Flächen, auf denen Hunde frei laufen können. Deshalb fordert sie eine Hundewiese, auf der die Tiere nach Lust und Laune herumtollen und mit Artgenossen spielen können. Ihre Bürgeranregung wird in der Ratssitzung am Dienstag, 19. März, (17 Uhr im Rathaus), behandelt.

Mit einer Bekannten, schreibt Braun an Bürgermeister Bernd Günther, habe sie an Orten, an denen Hunde ausgeführt werden, Unterschriften von Hundehaltern gesammelt. „Eine entsprechend organisierte Aktion“, sagt sie, „hätte mit Sicherheit ein Vielfaches gebracht.“

Mit der spontanen Sammlung habe sie lediglich aufzeigen wollen, dass das Interesse der Mettmanner an diesem Thema durchaus vorhanden sei. Eine Hundewiese sollte eingezäunt und mit einem Spender für Hundekottüten sowie einer Abfalltonne ausgestattet sein. Allerdings, so die Tierliebhaberin, dürfe eine Hundewiese nicht dazu führen, dass die Stadt die Hundesteuer erhöhe.

Doch bei der Verwaltung rennt Braun mit ihrem Anliegen keine offenen Türen ein. Im Gegenteil. Die Stadt lehnt eine Hundewiese ab. Als problematisch und ungelöst, so Erster Beigeordneter Heinrich Stang, habe sich bereits die Suche nach einer geeigneten Fläche herausgestellt. Sie müsste mindestens eine Größe von 1000 Quadratmetern haben und in der Nähe der Innenstadt liegen, damit alle Hundehalter die gleiche Möglichkeit hätten, ihre Tiere dort auslaufen zu lassen.

Aber auch aus Kostengründen kann sich die Stadt nicht mit einer Hundewiese anfreunden. Die Einrichtung würde zwischen 5000 und 10 000 Euro kosten.

Zudem müsste die Hundewiese regelmäßig gemäht — und wie die Erfahrungen in anderen Städten zeige — von Hundekot gereinigt werden, weil viele Hundehaltern die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge nicht beseitigen. Das wäre mit zusätzlichen Kosten für Personal und Material verbunden. Dies könne Mettmann als klamme Gemeinde in der Haushaltssicherung nicht ohne weiteres übernehmen, sagt Stang.

Außerdem könnten sich Anwohner am Rande einer Hundewiese durch Hundegebell, Trillerpfeifen sowie lautes Rufen der Hundebesitzer gestört fühlen. Deshalb empfiehlt die Verwaltung der Politik, „die Einrichtung einer Hundewiese zunächst nicht weiter zu verfolgen“. Zumal für Hundebesitzer, insbesondere in den Randgebieten der Stadt, Möglichkeiten bestünden, ihre Hunde frei laufen zu lassen.

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