Hochdahl: Versuchsstrecke gegen Lärm

Damit die L 403n mit Flüsterasphalt ausgebaut wird, wollen Erkraths Politiker einen Brief an die Landesregierung schreiben.

Hochdahl. Christa Thoben erhält in den kommenden Tagen Post aus Erkrath. In dem Brief wird die Wirtschaftsministerin an ihre Aussage erinnert, die Landesregierung werde den Einsatz von Flüsterasphalt auf innerstädtischen Straßen unterstützen.

Dieses Versprechen soll die CDU-Politikerin auf der Bergischen Allee einlösen, die bis Ende kommenden Jahres ausgebaut und an die Prof.-Sudhoff-Straße angebunden wird. Thoben soll richten, was der Landesbetrieb Straßen NRW bisher ablehnt: den Ausbau mit Flüsterasphalt.

Als Grund für die Weigerung, den lärmoptimierten Belag aufzutragen, nennt der Landesbetrieb mangelnde Erfahrung mit dessen Haltbarkeit. Der Belag befindet sich noch in der Erprobungsphase und wurde vom Bundesamt noch nicht zertifiziert. Offiziell gibt es ihn also noch gar nicht.

Wie kann es dann sein, dass Düsseldorf seit zwei Jahren erfolgreich zahlreiche Straßen das Flüstern lehrt? "Diese Fahrbahnen wurden als Versuchsstrecken deklariert", nannte Reinhard Diete, Leiter der Erkrather Straßenverkehrsbehörde, auf der Sitzung des Planungsausschusses den Grund.

Ein erster Versuch, auch die ausgebaut L403n in den Versuchsstatus zu erheben, wurde allerdings vom Landesbetrieb bereits abgelehnt. Jetzt soll es Christa Thoben richten - wobei im Ausschuss niemand zu sagen vermochte, welchen Einfluss eigentlich eine Wirtschaftsministerin auf die Straßenbaupolitik des Verkehrsministers hat.

Mehr Antworten gab es da schon auf die Nachfrage einiger Politiker, wie es denn mit dem Ausbau weitergeht. Wie bereits in der WZ berichtet, nannte die Verwaltung Ende 2010 als Datum für den Zusammenschluss von Bergischer Allee und Prof.-Sudhoff-Straße. Wie die Umleitung während der letzten Ausbauphase regelt wird, "steht noch nicht fest", sagte Diete. Es sei aber gesichert, dass Hochdahl nicht vom Neandertal abgebunden wird.

Nach dem Zusammenschluss der Straßen "schließen wir sofort die Bahnschranke am S-Bahnhaltepunkt Hochdahl", kündigte am Freitag Bahn-Sprecher Udo Kampschulte an. Anschließend werde der Bahnhof im Laufe des Jahres 2011 mit Rampen und Aufzügen ausgebaut.

Bereits im kommenden Jahr - und damit über 20 Jahren nach den ersten Ausbauplänen für die Bergische Allee - wollen sich Stadtentwickler und Politiker Gedanken darüber machen, wie die Hauptstraße gestaltet werden kann, wenn sie nicht mehr eine der Hauptdurchgangsstraßen zwischen Alt-Erkrath und Hochdahl ist.

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