Hochdahl: Treffen der Generationen

Schmiedestraße: Die Realschule soll abgerissen werden und einem Wohnprojekt für junge Familien und alte Menschen Platz machen.

Hochdahl. Der Standort Schmiedestraße wird geschlossen. Was in diesem Fall keine weitere, negative Folge der Wirtschaftskrise, sondern der Bildungsoffensive der Landesregierung ist. Die Realschule Hochdahl erhält den Status Ganztagsschule, und aus organisatorischen Gründen wird daher vom kommenden Schuljahr an nur noch an der Rankestraße gelernt und gegessen. Die Zweit-Niederlassung der Realschule hat damit ausgedient.

Das hat sich längst rumgesprochen, und der Vorstand der Tafel hat bereits ganz laut "Wir" gerufen, als es um die Nutzung des leer stehenden Schulgebäudes ging. Optimistisch stimmte die ehrenamtliche Helfer ein Blick nach Osten, wo seit Jahren das ehemalige Hallenbad neben dem Bürgerhaus verfällt, ohne dass die Stadt ein Nutzungskonzept vorlegen kann.

Arno Werner, Bürgermeister

"Wenn es keine Einwände vom technischen Dezernat gibt, habe ich für die Übergangszeit keine Einwände gegen die Unterbringung der Tafel", sagt Bürgermeister Arno Werner. Diese "Übergangszeit" ist jedoch überraschend klar umrissen: "Ich denke so an zwei Jahre", sagt Werner.

Was bis dahin auf dem 1,6 Hektar oder 16 000 Quadratmeter großen Grundstück in Millrath entstanden sein soll, ist ein ehrgeiziges Projekt. "Es bietet sich an, Möglichkeiten für Mehrgenerationenwohnen, betreutes Wohnen und junge Familien zu schaffen", heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

"Wir wollen eine Nutzung, die die Innenstadt stärkt", so Werner. Um das zu erreichen, sei Wohnbebauung erforderlich - einerseits, um dem prognostizierten Einwohnerschwund durch Angebote für Familien entgegenzuwirken, andererseits, um dem steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten Rechnung zu tragen.

Nach Meinung der Planer wartet das Grundstück an der Schmiedestraße mit Qualitäten auf, die es als Wohngebiet prädestinieren: Da wird auf die ruhige, aber doch zentrale Lage hingewiesen. Das Nahversorgungszentrum Bergstraße liegt quasi vor der Türe, und auch der Hochdahler Markt ist zu Fuß erreichbar.

Arno Werner, Bürgermeister

In der Vergangenheit nicht immer Meister der Bürgerbeteiligung, wollen sich CDU und FDP bei diesem Bauprojekt in Bürgernähe üben. Wie bei der Planung der Neuen Mitte Erkrath auf Pose-Marré erstmals praktiziert, sollen auch beim Realschulgelände Bürger mitreden. "Wir wollen die Anlieger mit einbeziehen, damit auf dem Grundstück kein Fremdkörper entsteht", so Werner.

Aus diesem Grunde wird es ein Workshopverfahren mit drei Planerteams geben, dass nach dem derzeitigen Zeitplan bereits nach der Sommerpause Mitte August eingeladen werden. Die Ergebnisse sind offen.

Lediglich eine Vorgabe steht: "Es gibt keinen Plan B, der die Erhaltung des Gebäudes vorsieht", sagt Werner. Die Tafel wird das nicht gerne hören: Die Suche nach einem dauerhaften Domizil geht weiter.

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