Hochdahl-Sanddheide: Ein Dorf soll schöner werden

Die konkreten Pläne zum Umbau, zum Zeit- und Kostenfaktor liegen jetzt vor.

Hochdahl. Dirk Schlieter und seinesgleichen sind eine aussterbende Spezies. Zumindest in der Sandheide. Neben dem Friseurmeister geht eigentlich nur noch der Kiosk samt Obst- und Gemüsehandel an der Brechtstraße als klassischer Nahversorger durch.

Wer den Begriff weiter fasst und seine Essgewohnheiten ändert, kann noch den Pizza-Service dazuzählen. Damit sind die Einkaufsmöglichkeiten im ehemals blühenden Subzentrum beschrieben. Wer mehr will, muss nach Hochdahl fahren.

Daher wundert es nicht sehr, dass Schlieter am Tag nach der Sitzung des Planungsausschusses Klartext spricht: "Das ist die einzige Chance, dass aus der Sandheide noch mal was wird."

Gemeint sind die nicht grundsätzlich neuen, jedoch noch nie so realistischen Pläne zur Umgestaltung der Sandheide. Auf der Ausschusssitzung stellte Landschaftsplanerin Rebakka Junge vom Bochumer Architekturbüro wbp den Zeitplan für die zweite Blüte der Sandheide vor:

"Im Sommer hoffen wir auf die Einwilligung der Eigentümer, im September sollen die Bürger ihre Meinung zu den Plänen im Rahmen eines Workshops sagen, die Ausschreibung könnte im November erfolgen." Gebaut würde dann ab Anfang 2009. Titel: "Sandheider Dorf".

Dass zum aktuellen Zeitpunkt noch kein Cent der 1,4 Millionen Euro Sanierungskosten vorliegt und das Land die Höhe seiner Förderung von 1,05 Millionen auf 825000 Euro zurückgeschraubt hat, geht zwar nicht als Marginalie durch, scheint aber auch kein Problem mit Schmerzfaktor zu sein.

Denn neben dem Land müssen sich auch die Anlieger mit 89000 Euro beteiligen. Die Restsumme von rund 675000Euro ist der städtische Anteil.

Neben der unsicheren Finanzierung glaubt Peter Knitsch (Bündnisgrüne) ein weiteres Haar in der Verschönerungssuppe gefunden zu haben: "Durch die bauliche Umgestaltung werden die sozialen Konflikte in der Sandheide, wo Menschen aus vielen Nationen leben, nicht gelöst."

Sein Antrag, daher parallel zum Umbau intensiv Integration zu betreiben, wurde allerdings von CDU und FDP abgelehnt.

So bleibt zum Kennenlernen der Nationen "nur" der neu gestaltete Platzbereich mit Café, Bänken, von Bürgern gestalteten Betonplatten, mit Bankautomat und in den Boden eingelassenen Lampen.

Und weil Grün zusätzliches Wohlgefühl vermittelt, gibt es auch bereits konkrete Planungen für die floristische Seite: "Wir wollen Sumpfeichen, Vogelkirschen und Hainbuchenhecken pflanzen", sagte Junge.

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