Hochdahl: Parteienstreit um die Sanierung des Hochdahler Marktes

Anwohner und Händler wollen, dass endlich etwas passiert.

Hochdahl. Bloß nicht hängen bleiben. Die ältere Dame weicht mit ihrem Rollator lieber aus und umkurvt die Stellen am Hochdahler Markt, an denen das Pflaster besonders brüchig ist. Wer Schuhe mit Absätzen trägt, schaut auch genauer hin, wo er lang läuft. Das Zentrum des Stadtteils hat einige Stolperfallen zu bieten. Die Anwohner, Händler und Kunden kennen das Problem seit Jahren. "Damals wurde halt bei den Pflastersteinen gespart", sagen viele. Damals, das heißt 1977, als der Markt eingeweiht wurde.

Dass sich etwas ändern muss, steht seit langem fest - auch für die Politik. Doch das Thema ist ein Zankapfel, vor allem was die Kosten angeht. Am Dienstag in der Ratssitzung war es wieder soweit. Die Verwaltung präsentierte kurzfristig eine Tischvorlage, wonach die geplante Sanierung noch einmal 250 000 Euro mehr kosten soll, als bisher angenommen. Mit den Stimmen der CDU und der FDP - der alten Mehrheit - wurde der Antrag angenommen.

Die Arbeiten könnten jetzt in zwei bis drei Wochen beginnen. SPD, Grüne und BmU, die im neuen Rat die Mehrheit haben werden, wetterten, dass ihre angedachte, kostengünstigere Lösung - Reparatur statt Neugestaltung - damit endgültig vom Tisch zu sein scheint. "Ich habe da nur noch wenig Hoffnung", sagt Bernhard Osterwind (BmU). Und die Grünen kritisieren, dass die Maßnahme nun insgesamt schon 1,5 Millionen Euro koste.

Bürgermeister Arno Werner hält dagegen. Man habe nichts verschleppt, die Ausschreibung sei schon seit einem Monat raus. Die Angebote der Firmen hätten aber gezeigt, dass die Neugestaltung teuerer als gedacht würde. Deshalb wäre der Hochdahler Markt noch einmal Thema im Rat geworden. Ein Zurück gebe es nicht. "Dann würden Schadensersatzforderungen von Seiten der Firmen auf uns zukommen, die bereits ihr Angebot gemacht haben. Und das würde auch kosten", so Werner.

Katja Hansen vom gleichnamigen Juweliergeschäft und zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft, begrüßt, dass die Arbeiten bald starten. "Die nochmalige Erhöhung kann ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber Hauptsache, es geht los." Sie ist für die Neugestaltung. "Eine Reparatur der Steine allein bringt doch nichts."

Dass auch Kosten auf die Eigentümer zu kommen, sei seit langem bekannt. "Die meisten haben sich Rücklagen geschaffen", so Hansen. Man profitiere ja schließl ihrem Friseurgeschäft besonderich auch. Angelika Sieben, die vors marode Pflasterstellen hat, glaubt, dass es auch die preiswertere Lösung getan hätte. "Nur so, wie es im Moment aussieht, geht es gar nicht. Da wurden von Anfang an Fehler gemacht."

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