Hochdahl: Leben unter einem Dach

Von der Kita bis zum Seniorenwohnen: Zehn Jahre alt ist das Johanniter-Haus mit seinem Angebot für alle Generationen.

Hochdahl. Ob sie Happy Birthday singen können? Kein Problem für Laura, Julia, Louisa, Max und Vincent. Die Fünf aus der Kindertagesstätte im Johanniter-Haus schmettern aus vollem Halse. "Das ist doch nett", freut sich Erna Seperant, die am Mittwoch 82 wurde. Immerhin schon den zehnten Geburtstag feiert am Samstag das Johanniter-Haus (siehe Kasten) und seit der Eröffnung 1999 lebt die Seniorin dort in einer Wohnung. "Und das sehr gerne", sagt sie.

Dass sich eine Kita praktisch im Haus befindet, stört sie nicht - im Gegenteil. "Wir essen ja auch manchmal mit den Kindern." Mehrere Generationen unter einem Dach - das ist heute überall ein Thema. Als die Johanniter 1999 aber ihr Projekt starteten, war es für Erkrath etwas Neues. "Man musste aber der demografischen Entwicklung Rechnung tragen", erinnert sich Astrid Patten.

Die 39-Jährige ist mittlerweile Leiterin der Einrichtung, die neben der Kita, dem betreuten Wohnen für Senioren auch eine Begegnungsstätte anbietet, und sich seit diesem Sommer auch Familienzentrum nennen darf. ",Jung und Alt - Leben unter einem Dach’ ist damals wie heute unser Motto", sagt Patten. Optimistisch sei man vor zehn Jahren gewesen. "Die Wohnungen waren schnell belegt, auch heute haben wir noch eine Warteliste."

Nicht immer sei es aber einfach gewesen, alle Generationen unter einen Hut zu bekommen. "Der Weg war auch mal steinig." Kinder, so Patten, seien heute ganz anders als die älteren Bewohner in ihrer eigenen Kindheit. "Und es gibt natürlich immer noch die, die sagen, früher war alles besser."

Doch Beharrlichkeit zahle sich aus. Immer wieder wurde versucht, bei den Aktivitäten im Johanniter-Haus möglichst alle Altersklassen anzusprechen. Ostern dieses Jahres wurde erstmals ein Ferienspaß-Programm für Kinder und Senioren angeboten, es wurde zum Beispiel gemeinsam gelesen.

Beide Gruppen lernten voneinander. "Das war ein voller Erfolg, in den Herbstferien starten wir eine Neuauflage", ist Patten stolz. Die Leiterin legt Wert darauf, dass das Johanniter-Haus nicht als Heim gilt. Die Bewohner sollen so lange wie möglich selbstständig leben. Außerdem werden nicht nur Hilfsdienste angeboten.

"Und wir machen hier bestimmt auch nicht nur Kaffeekränzchen", sagt Patten. Das Ziel für die Zukunft sei, das Johanniter-Haus zu einer Schaltzentrale für alle Fragen rund um das tägliche Leben - und alle Generationen - zu machen.

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