Hochdahl: „Ein Weichei hat da nichts verloren“

Roswitha Wesselbaum lotste acht Jahre Schüler über die Straße.

Hochdahl. Roswitha Wesselbaum ist überwältigt. "Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet", sagt die 58-Jährige. Dass die Schüler sie an ihrem letzten Arbeitstag kurz verabschieden würden, hatte sie ja gehofft - nicht aber, dass es diesen großen Bahnhof geben würde.

Ob nun Lehrer, Eltern und Kinder der Regenbogenschule oder der nahezu komplette Trägerverein "Verlässliche Schule in Erkrath" mit dessen Vorsitzendem Detlef Ehlert an der Spitze - sie alle waren am Freitagmorgen gekommen, um "ihrer" Roswitha Wesselbaum "Auf Wiedersehen" zu sagen.

Knapp acht Jahre lang war die 58-Jährige Schülerlotsin und "guter Geist" der Regenbogenschule. Dreimal am Tag - von 7.30 bis 8 Uhr, von 11.30 bis 12 Uhr und von 12.30 bis 13 Uhr - hat sie an der Kempener Straße dafür gesorgt, dass die Kinder sicher auf die andere Straßenseite gelangt sind. Und zwar bei Wind und Wetter.

"Ich war ein einziges Mal länger außer Gefecht gesetzt", erinnert sich Wesselbaum. "Ein Weichei hat auf diesem Posten nichts verloren. Doch damals haben mich eine Bronchitis und eine Grippe derart ans Bett gefesselt, dass mir anderes übrig blieb, als zuhause zu bleiben."

Als es wieder bergauf ging, habe sie es kaum abwarten können, wieder bei "meinen Kids zu sein", sagt sie schmunzelnd. "Von daher muss ich jetzt erst mal abwarten, wie es komplett ohne Schülerlotsen-Dasein funktioniert. Mal sehen, wie unruhig meine Füße werden."

Es sind private Gründen, dass die ehemalige Verlagsangestellte den Posten an den Nagel hängt und am Freitag ihren letzten Dienst hatte. "Leicht wird die Umgewöhnung sicher nicht." Verwaisen wird Roswitha Wesselbaums Platz vor der Schule nicht. Mit Brigitta Heisler steht die nächste Schülerlotsin bereit.

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