Hochdahl: Die Idee "Edeltrödel" kommt gut an

Der 1. Trödelmarkt für hochwertige Markenprodukte war ein Erfolg.

Hochdahl. Nein, er war nicht im "kleinen Schwarzen" gekommen. Und er hat auch keins gekauft für seine Frau. Ich bin heute nur inkognito hier", sagt Udo Kampschulte und schmunzelt. Denn am Sonntag stand im Lokschuppen alles unter dem Motto "Von Frau für Frau" - und der Vorsitzende des Museumsvereins wollte "nur mal nach dem Rechten schauen".

Immerhin hat er Chantal, die attraktive aber etwas leblose Dame von Gleis 1, schon mal an der Kuchentafel mit der Öffentlichkeit vertraut gemacht. "Sie wird demnächst im Waggon auf der Zugtoilette sitzen", kündigt Kampschulte an, was er mit der neuen Schaufensterpuppe des Museumsvereins zu tun gedenkt.

Es herrschte ziemliches Gedränge im Lokschuppen inmitten der Stände, an denen es vor allem eines gab: Viel Ausgefallenes, das mal irgendwann richtig teuer war und der neuen Garderobe Platz machen musste. "Wir wollten weg vom Trödel für 50 Cent. Deshalb gibt es hier überwiegend Markensachen und Hochwertiges", so die Organisatorinnen des Marktes, Heike Küppers und Vera Slangen.

Beide hatten schon vorher im Paul-Schneider-Haus erste Versuche unternommen, Käuferinnen und Verkäuferinnen von Second-Hand-Kleidung zueinander zu bringen. Diesmal wurden die Verbindungen im Lokschuppen hergestellt.

"Das ist eine gute Idee", sagte Gisela Reder, die ohne Ehemann gekommen war, um in Rühe stöbern zu können. "Männer gehen anders einkaufen. Da muss es schnell gehen", meinte Renate Lyhs, die an einem Stand verkaufte. "Sachen, die man zwei Jahre nicht angehabt hat, kann man getrost verkaufen."

Von ihrem Hut und etlichen Pullovern und Jacken wollte sich auch Gaby Balkenhol-Eichener trennen. "Ab und zu krieg’ ich einen Rappel und sortiere meine Sachen aus. Aber ich muss aufpassen, dass ich hier nicht mehr Geld ausgebe als ich selbst einnehme. Das ist auf solchen Märkten immer ein Tauschgeschäft zwischen mir und mir", sagt sie.

Die Organisatorinnen des Marktes "Von Frau für Frau" waren jedenfalls mit ihrer Premiere im Lokschuppen sehr zufrieden. Und auch Lokschuppenchef Udo Kampschulte könnte sich durchaus vorstellen, die Veranstaltung zur regelmäßigen Einrichtung zu machen.

Es waren übrigens auch einige Männer mitgekommen. "Man muss als Mann bei so etwas vor allem Geduld haben und zum Schluss einfach nur Ja sagen", verriet einer der männlichen Begleiter.

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