Hochdahl: Das Dach als heißer Spartipp

Ralf Kleyer hat 65.000 Euro in Sparmaßnahmen investiert, um die Energiekosten seines Hauses zu senken. 2020 soll es sich gerechnet haben.

<strong>Hochdahl. Die Gründe für die Modernisierung des Eigenheims können ganz verschieden sein. Für Ralf Kleyer waren es vorrangig praktische Überlegungen, denn bereits im Sommer vergangenen Jahres war klar, dass die rund 30 Jahre alte Heizungsanlage seiner Doppelhaushälfte an der Heinrich-Heine-Straße den nächsten Winter nicht mehr durchhalten würde. Der Tausch des alten Heizkessels gegen einen neuen wäre zwar möglich gewesen - das kam für Kleyer jedoch nicht in Frage. "Wenn ich schon renovieren muss, dann auch richtig", sagte sich 47-Jährige.

"Erdwärme fand ich interessant, aber der Umbau wäre sehr aufwändig gewesen. Gas war nicht möglich, da unsere Straße nicht an die Gasversorgung angeschlossen ist. Somit blieb nur Heizöl."

Kleyer ließ einen modernen Niedrigtemperaturkessel mit Ölbrennwerttechnik einbauen. Die neue Anlage verbraucht rund 33 Prozent weniger Brennstoff und spart damit über 500 Liter Heizöl im Jahr. Das Dach bekam eine neue Wärmedämmung. "Das war notwendig, denn ich konnte in meinem Büro unter dem Dach nicht mehr arbeiten - im Winter war es eiskalt und im Sommer viel zu heiß."

Für die Stromerzeugung wurde auf dem neuen Dach eine Photovoltaik-Anlage installiert. "Ich bin jetzt ein kleiner Stromkonzern", meint Kleyer schmunzelnd. "Der produzierte Strom geht an die Stadtwerke, und wir beziehen von dort herkömmlichen Strom zu einem für 20 Jahre festgelegten, günstigen Preis."

In den Umbau zum Energiesparhaus hat Kleyer insgesamt rund 65.000 Euro investiert. Gefördert wurde die umfangreiche Modernisierung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit zinsgünstigen Krediten und einem Zuschuss von 1.685 Euro. Für die Solaranlage gab es 600 Euro von den Stadtwerken.

Die Ausgaben für die Heizungs- und die Solaranlage werden sich nach etwa 20 Jahren rentieren. "Bedenkt man aber, dass wir sowieso eine neue Heizung brauchten, rechnet sich der Umbau bereits nach etwa zwölf Jahren." Moderne, flache Röhrenkollektoren auf dem Dache unterstützen sowohl die Warmwasserbereitung als auch die Leistung der Heizung.

Kleyer ist zufrieden mit dem Umbau, denn die neue Heizungsanlage spart nicht nur Energie, sie ist auch leistungsfähiger. "Früher hat es mehrere Stunden gedauert, bis das Haus im Winter angenehm warm war, jetzt geht das viel schneller." Die Zeitschaltuhr ist so programmiert, dass das Haus nur bei Bedarf geheizt wird.

"Seit der Modernisierung hat sich unser Heizölverbrauch mehr als halbiert", erklärt Kleyer begeistert. "Und auch die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist gewaltig. Durch die Kombination von Solar- und Ölbrennwerttechnik sparen wir fast sechs Tonnen CO2 im Jahr."

Kleyer ist sicher, dass sich die hohen Investitionskosten auszahlen werden. "Die Modernisierung wertet das Haus auf, und auch der Wiederverkaufswert steigt. Aber vor allem bin ich unabhängiger von den steigenden Energiekosten."

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