Mettmann Einblick ins historische Mettmann

Mettmann. · Zum 150. Geburtstag der Postkarte zeigen wir in einer kleinen Reihe historische Motive aus dem Mettmanner Stadtarchiv. Den Anfang bilden Aufnahmen von bekannten Gebäuden und „Wahrzeichen“ der Stadt.

 Die städtische Sparkasse hatte ihren Sitz an der Bahnstraße 25/ Ecke Poststraße.

Die städtische Sparkasse hatte ihren Sitz an der Bahnstraße 25/ Ecke Poststraße.

Foto: Archiv der Kreisstadt Mettmann

Ein kleines Stück Karton feiert in diesem Jahr ein großes Jubiläum: Vor 150 Jahren wurde in Deutschland die erste Postkarte versendet. Eingeführt hat sie der Postreformer Heinrich von Stephan. Mit der „Correspondenzkarte“ wollte er ein günstiges Kommunikationsmittel für die Bevölkerung schaffen. Für Heimatforscher und Archivare bilden sie nun eine wertvolle Quelle, erinnern sie doch an Stadtansichten längst vergangener Zeiten. Insgesamt umfasst das Stadtarchiv mehr als 200 historische Postkartenmotive. Das Archiv kann nach Terminvereinbarung unter Telefon 02104/980159 besucht werden.

Evangelisches Krankenhaus

Bereits 1874 wurde das Evangelische Krankenhaus zu Mettmann gegründet. Im Jahr 1891 kamen dann die ersten Ordensschwestern von der Heiligen Elisabeth nach Mettmann und kümmerten sich ebenfalls um die Pflege der Kranken. Aus ihrer Tätigkeit entstand zunächst das Kloster „Maria Hilf“ und dann das neu gebaute Katholische Krankenhaus St. Elisabeth, das im Jahr 1909 eingeweiht wurde. In beiden Weltkriegen dienten die Krankenhäuser als Lazarette. Nach den Kriegsjahren wurde aufwändig neu- und umgebaut. 1988 schloss das Katholische Krankenhaus. Seitdem ist das Gebäude in Mettmann als Seniorenheim bekannt. Heute gibt es mit dem EVK nur noch ein Krankenhaus in Mettmann. Rund 600 Mitarbeiter kümmern sich hier um die Patienten, 245 Betten stehen zur Verfügung.

 Das katholische Krankenhaus, das später aufgegeben wurde.

Das katholische Krankenhaus, das später aufgegeben wurde.

Foto: Archiv der Kreisstadt Mettmann

Villa Beckershoff

An der Mittelstraße ließ der Bauunternehmer und Steinbruchbesitzer Wilhelm Beckershoff im Jahr 1850 eine Villa bauen. Er spielte aber auch eine wichtige Rolle bei der „Entdeckung“ des Neandertalers, da er dafür sorgte, dass die Knochen, die in einem Steinbruch gefunden wurden, von dem Naturforscher Professor Johann Carl Fuhlrott untersucht wurden. Fuhlrott stellte schon 1856 fest, dass die Knochen vorzeitlichen Menschen gehört haben mussten – auf dieser Basis „entdeckten“ spätere Forscher dann den Homo neanderthalensis.

 Blick in die Gartenstraße mit dem Bürgermeisteramt, eine Ansicht aus dem Jahr 1905.

Blick in die Gartenstraße mit dem Bürgermeisteramt, eine Ansicht aus dem Jahr 1905.

Foto: Archiv der Kreisstadt Mettmann

Rathaus

  Eine Postkarte mit dem Bild des Königlichen Lehrerseminars, in dem später die Kreisverwaltung Platz fand.

Eine Postkarte mit dem Bild des Königlichen Lehrerseminars, in dem später die Kreisverwaltung Platz fand.

Foto: Archiv der Kreisstadt Mettmann

Das eindrucksvolle Gebäude an der Gartenstraße war bis zum Jahr 1962 das Rathaus der Stadt Mettmann. Errichtet wurde es im Jahr 1879 – ursprünglich als Armenhaus. Da das Haus aber nie komplett belegt war, brachte man dort auch das Bürgermeisteramt und die Sparkasse unter. 1904 wurde die Front des Hauses neu gestaltet und erhielt unter anderem den abgebildeten Turmaufbau. Die Sparkasse zog dann 1920 in ein eigenes Gebäude an der Bahnstraße 25. Heute wird das ehemalige Sparkassengebäude von den Hochzeitsfotografen von „Kreativ Wedding“ genutzt.

 Blick auf die Villa Beckershoff an der Mittelstraße, sie wurde im Jahr 1850 von Wilhelm Beckershoff erbaut.

Blick auf die Villa Beckershoff an der Mittelstraße, sie wurde im Jahr 1850 von Wilhelm Beckershoff erbaut.

Foto: Archiv der Kreisstadt Mettmann

Kreisverwaltung

Bis 1924 bestand in Mettmann das königliche Lehrerseminar. Später war das Backsteingebäude Sitz der Kreisverwaltung. Als diese nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den Neubau an der Düsseldorfer Straße zog, übernahm die Stadt das Seminar als neues Rathaus. Von dem Alten Rathaus an der Gartenstraße wurde nur die Turmuhr gerettet. Die Firma Kortenhaus restaurierte die Uhr und schenkte sie der Stadt zum 1100-jährigen Bestehen im Jahr 2004. Seitdem schlägt die Uhr im neuen Rathausanbau.

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