Haan: „Zeitgeist“ am Neuen Markt

Nach sechs Jahren Leerstand eröffnet am Samstag ein Café-Restaurant am Neuen Markt 21. Die Gastronomen kommen aus Krefeld. Der Rechtsstreit ist noch nicht beendet.

Haan. Tische und Stühle sind noch nicht platziert, und die Gläser stehen noch verpackt in Kartons auf der Bar. Aber die Kaffeemaschine läuft. Und draußen über der Eingangstür am Neuen Markt 21 wirbt ein großes Schild für "Zeitgeist".

So heißt Haans neuester gastronomischer Betrieb, der einem sechs Jahre währenden Leerstand ein Ende setzt. André Schnock (38) und seine Mutter Maria haben die Immobilie gepachtet und nehmen am Samstag ab 10 Uhr den Betrieb ihres Cafés und Restaurants mit Bar auf.

Zur Erinnerung: Bereits im Herbst 2003 sollte dort ein gastronomischer Betrieb eröffnen. Das Mobiliar war angeschafft, Küche und Bar eingebaut, der Pachtvertrag unterschrieben. Bei der Genehmigung traten dann aber so gravierende Baumängel zutage, unter anderem lief die Lüftung nicht ordnungsgemäß, dass die 200 Quadratmeter nicht genutzt werden konnten.

Stattdessen kam es zum Rechtsstreit zwischen dem Bauunternehmer und den Bauherren, den Eigentümern des Gebäudes, Tobias Kaimer und Harald Giebels, der bis heute nicht beendet ist. "Aber alle Gutachten für das gerichtliche Verfahren sind fertig gestellt, so dass wir jetzt die Möglichkeit hatten, die Immobilie wieder zu verpachten", sagt Giebels.

"Wir freuen uns sehr, dass es hier jetzt weitergeht." Den Stand des Gerichtsverfahrens wollten er und Kaimer aber nicht kommentieren. Die Mängel aber haben sie behoben, am Donnerstag hat der Tüv den Betrieb abgenommen.

Zehn Jahre lang haben die Schnocks das Restaurant "André’s" im Krefelder Cinemaxx betrieben. Weil dort der Mietvertrag auslief, orientierten sie sich nach Haan. "Wir haben uns schon vor sechs Jahren für das Lokal interessiert", sagt Schnock, der eigentlich gelernter Freizeitanlagekaufmann ist. Nur damals war an eine Eröffnung aufgrund der Baumängel und des Rechtsstreits nicht zu denken.

Auch hielt Kaimer über die Jahre Kontakt zu den Gastronomen, die dort 2003 eröffnen wollten. Nachdem die sich aber anderweitig orientiert hatten, war der Weg für André Schnock und seine Mutter frei. Sieben Tage in der Woche wollen sie öffnen, Frühstück bis 15 Uhr, Abendessen und auch Cocktails mit Hilfe von fünf Servicekräften servieren.

"Man muss bei uns nicht zwingend etwas verzehren", sagt Maria Schnock. "Unsere Gäste dürfen auch gerne nur auf einen Kaffee vorbeischauen." Die Küche sei nicht typisch deutsch, sondern vereine italienische und mediterrane Einflüsse. "Crossover-Küche" nennt André Schnock das, was seine zwei Köche demnächst auf den Tisch bringen sollen.

"Alles ist selbstgemacht", versichert er, "auch die Kuchen und Torten, die am Nachmittag im Angebot sind." Darüber hinaus setzen die Gastronomen auf kleine Gäste. Kinder bis sechs Jahre in Begleitung eines Erwachsenen essen umsonst von der Kinderkarte, für Mädchen und Jungen zwischen sieben und zwölf Jahren kosten die Gerichte jeweils 4,50 Euro.

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