Haan: Windhövel auf der Zielgeraden

Der Planungsausschuss befasste sich mit den Bedenken gegen das Großprojekt.

Haan. Eine unendliche Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu. "Wenn jetzt nichts Außergewöhnliches passiert, ist das Thema durch - und zwar zugunsten der Windhövel-Passage", bestätigte am Mittwoch Haans Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld. Er bezog sich damit auf die außerordentliche Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses am Dienstag.

Denn obwohl das Windhövel-Projekt mit seiner mittlerweile gut zwei Zentimeter dicken Unterlage erneut auf der Tagesordnung stand, änderte sich an der positiven Einstellung zu dem geplanten Einkaufszentrum im Herzen der Stadt erneut nichts. Über alle Parteigrenzen hinweg wird der Bau des Einkaufszentrums weiterhin befürwortet, "damit Haan als Einzelhandelsstandort gestärkt wird".

Einig waren sich die Politiker auch darin, das Thema Windhövel auf jeden Fall noch mal im Fachausschuss zu behandeln, bevor über den Satzungsbeschluss im Rat abgestimmt wird. "Wenn erst der neue Stadtrat über den Satzungsbeschluss entscheiden würde, dann käme es zu einer weiteren zeitlichen Verzögerung. Aus unserer Sicht ist es richtig, das alte Gremium darüber beschließen zu lassen", hatte Bürgermeister Knut vom Bovert im Vorfeld gesagt.

Nötig geworden war die außerordentliche Sitzung, weil das Oberverwaltungsgericht Münster den Bebauungsplan 143 "Windhövel" wegen eines "Fehlers in der Abwägung" für unwirksam erklärt hatte. Mittlerweile hat die Stadt nachgebessert, der Stadtrat den Beschluss neu aufgestellt und die abermalige öffentliche Auslegung des Entwurfs beschlossen.

In der Sitzung nun kamen die Bedenken samt dazugehöriger Stellungnahmen der Stadtverwaltung auf den Tisch. Während vom Kreis bis zur Bezirksregierung keine Einwände vorlagen, hatten vor allem die Rechtsanwaltskanzlei Redeker Sellner Dahs & Widmaier, die die Bürgerinitiative gegen das Windhövel-Center vertritt, und die Initiative selbst ein ganzes Paket an Kritikpunkten geschnürt.

So habe die Stadt das Verkehrsaufkommen nicht aussagekräftig ermittelt, die Prognosebasis der überarbeiteten schalltechnischen Untersuchung sei fehlerhaft, das Datenmaterial der Einzelhandelsuntersuchung sei nicht aktuell, und es würde sogar eine Eigentümerin enteignet, hieß es darin.

"Stimmt alles nicht", konterte die Stadt und begründete jeden einzelnen Punkt und damit den Entschluss, an dem Vorhaben wie geplant festzuhalten. "Das muss jetzt aber alles wasserdicht sein", lautete allerdings der Appell der Politikerrunde an die Verantwortlichen der Stadt.

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