Haan: Vorzeigeprojekt - Unternehmen Holzwurm

An der Hauptschule Zum Diek wurde jetzt die die erste Schülerfirma Haans gegründet. 26 Schüler arbeiten dort so wie im echten Leben.

Haan. Früh übt sich, was später ein erfolgreicher Geschäftsmann werden will. Frei nach diesem Motto haben Jana (14), Björn (15), Alex (15), Pascal (16), Sascha (14) und Marcel (13) als Jungunternehmer ihre erste eigene Firma gegründet. Unter dem Namen Holzwurm wollen die Teenager zusammen mit 20 weiteren Mitstreitern ihre handgefertigten Holzarbeiten verkaufen. Das Besondere dabei: Jana und Co. sind Schüler der Hauptschule Zum Diek, ihr Unternehmen die erste Schülerfirma der Stadt.

"Ursprünglich wollten wir die Zertifizierung als besonders berufs- und ausbildungsfreundliche Schule wieder erhalten", erinnert sich Schulleiter Markus Helf. Dieses Prädikat hatte die Schule im Mai 2004 erstmals bekommen. Und so entwickelte Helf mit seinen engagierten Schülern aus dem so genannten Wahlpflichtfach Holz quasi von selbst dieses Vorzeige-Projekt. Wo andere Lehrer darüber lediglich leere Worte verlieren, ihre Eleven praxisnah für das Berufsleben ausbilden zu wollen, lassen die Kollegen der Hauptschule Taten folgen.

Denn die 14 Teenager in der Produktion (also Herstellung der Holzteile) und zwölf weitere in der Verwaltung arbeiten so, wie es Unternehmen im "echten Leben" auch tun. Zunächst mussten sich alle am Projekt interessierten Kinder um einzelne Posten bewerben, Bewerbungsschreiben- und -gespräche inklusive. Marcel beispielsweise wollte in der Buchhaltung arbeiten. "Aber im Bewerbungssgespräch sagte Herr Helf dann, ich könnte vielleicht auch mehr." Jetzt ist er Chef der Abteilung.

Ähnlich wurden Jobs wie Geschäftsleitung, Marketing und natürlich die Produktion selbst besetzt. Denn schließlich müssen die hölzernen Produkte - die Nistkästen und Vogelfutterhäuser -, mit denen sich die Holz-AG schon auf verschiedenen Schulbasaren einen Namen gemacht hat, zunächst mal gebaut werden, ehe sie dann von der Abteilung Verkauf professionell an den Mann gebracht werden können.

"Immer donnerstags von 14.30 bis 16 Uhr treffen wir uns", sagt Pascal. "Aber die Zeit reicht eigentlich nie. Wir haben schon jetzt ganz viele Überstunden." Bis zu den Herbstferien soll die Gründungsphase abgeschlossen sein. Wer macht die Pressearbeit?, Werden wir eine AG oder GmbH?, Auf welchen Wegen wollen wir denn verkaufen? und Wie können wir unsere Firma bekannt machen? lauten derzeit die Fragen, mit denen sich die 26 Schüler mit Feuereifer beschäftigen.

Partner Partner der Schülerfirma sind Annette Sudek und Zuzana Blazek. Sie entwickelten einen 150 Seiten umfassenden Katalog, um Schüler praxisnah ins Berusfleben zu führen.

Go! to school Mit diesem Projekt wollen die beiden und das Gründungsnetzwerk NRW Mut zur Selbstständigkeit machen, unternehmerisches Handeln aufwerten und günstige Rahmenbedingungen für Gründungen schaffen.

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