Haan: Unkrautfreie Straßen bleiben Wunschdenken

Auf die Beschwerde einer Bürgerin reagiert die Stadt mit Hilflosigkeit.

Haan. Aus den Fugen zwischen Fahrbahn und Bordsteinkante sprießt das Unkraut. Löwenzahn und Disteln wachsen, begünstigt durch das feucht-warme Wetter, zurzeit besonders gut. "Die fegen hier nicht, die kehren nicht, bei uns vor der Haustür sammelt sich der Dreck, und das Unkraut sprießt", schimpft Gertrud Polle.

Sie wohnt mit ihrem Mann an der Adlerstraße/Ecke Ellscheider Straße und ärgert sich über die Untätigkeit der Stadt. "Wir bezahlen hier Straßenreinigungsgebühren, aber sauber ist es trotzdem nicht", beschwert sie sich.

Die Kehrmaschine fahre zwar auch durch die Adlerstraße, das Unkraut werde dadurch aber nicht beseitigt. "Und wenn die Parkplätze hier belegt sind, kommt noch nicht einmal die Kehrmaschine richtig zum Einsatz", hat Gertrud Polle beobachtet. "Und das alles geschieht mit unserem Geld." 77,22 Euro überweisen die Eheleute Polle im Jahr für die Straßenreinigung und den Winterdienst an die Stadt.

Dass das Unkraut vor der Haustür der Eheleute Polle in Zukunft regelmäßig beseitigt wird, kann Bernd Duske nicht versprechen. Im Gegenteil: "Die Bürger müssen damit leben", bedauert der Bauverwaltungsamtsleiter, der auch für die Straßenreinigung in der Stadt zuständig ist. Denn die Kehrmaschine, so ist es politischer Wille, kommt nur alle zwei Wochen.

"Man kann theoretisch an die Kehrmaschinen härtere Bürsten anbringen, die auch das Unkraut entfernen", sagt Duske. Früher seien die auch im Haaner Stadtgebiet im Einsatz gewesen. "Das Unternehmen, mit dem wir aktuell zusammenarbeiten, kann diese Bürsten aber leider nicht an seine Maschinen montieren", sagt Duske.

Daher müsste das Unkraut von Hand durch die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs dort und auch in allen anderen Wohngebieten gerupft werden. "Aber das können wir nicht leisten", sagt Duske. Die Mitarbeiter seien mit ihren Einsätzen in der Innenstadt und an den Bushaltestellen voll ausgelastet. "In den Wohnquartieren können wir das Unkraut nicht entfernen", fügt er hinzu. Duske sicherte jedoch zu, den Fahrer der Kehrmaschine zu bitten, die Adlerstraße möglichst dann abzufahren, wenn die Parkplätze nicht besetzt sind. tana

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