Haan: Susanna Jurt - Künstlerin mit Punkt

Susanna Jurt ist vor acht Jahren aus der Schweiz nach Haan zurückgekehrt. Sie kann sich für alles begeistern, was rund ist.

Haan. Wie sie auf den Punkt gekommen ist, kann Susanna Jurt (49) eigentlich gar nicht mehr so genau sagen. "Kreisförmige Formen haben mich schon immer angezogen", sucht sie im Rückblick nach Erklärungen für ihre Punktmalerei.

Großzügige Pinselstriche sind jedenfalls nicht ihr Ding. Im Gegenteil: Punkt für Punkt malt sich Susanna Jurt durch ihre Bilder, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Inspiriert haben sie anfangs die Malereien der Aborigines.

Auch auf den Bildern der australischen Ureinwohner wurden mythische Symbole oft in Punktmalerei dargestellt. Mittlerweile hat sich in Susanna Jurts Werken längst eine eigene Handschrift entwickelt.

So erinnern einige der Bilder an Comics oder bestechen durch ihre eigenwillige Tiefe. "Das ist für mich fast wie eine Meditation", spricht die Künstlerin über ihren kreativen Schaffensprozess.

Was später auf der Leinwand zu sehen ist, weiß sie zu Beginn ihrer Arbeit meist noch nicht. So reiht sie Punkt an Punkt und braucht vor allem eines: Geduld und Ausdauer. Dass man so auch Tiefenwirkung erzielen kann, habe sich erst beim Experimentieren ergeben.

Eigentlich sei sie ein aktiver und unruhiger Geist, sagt die Künstlerin über sich selbst. Beim Malen komme sie innerlich zu Ruhe. Dafür geht allerdings an Tagen voller Hektik und Stress gar nichts: "Da muss ich dann einfach abwarten."

Manchmal muss sie sich auch zum kreativen Schaffensprozess zwingen. Aber ist der Anfang erstmal gemacht, kommt der Rest von selbst. Dann kann es auch schon mal vorkommen, dass sie kein Ende findet. "Ich muss den Punkt finden, an dem ich aufhöre", sagt sie.

Ein Satz, den man in der Kunst von Susanna Jurt durchaus wörtlich nehmen kann. Es verwundert auch kaum, dass sich im Laufe der Zeit eine Art "Punkt-Blick" in die kreative Wahrnehmung eingeschlichen hat.

"Alles was rund ist oder Pünktchen hat, springt mir sofort in die Augen", sagt sie und lacht. Begonnen hat Susanna Jurt ihre künstlerische Karriere vor acht Jahren.

Damals ist sie aus der Schweiz in ihre Heimatstadt zurückgekehrt und traf ihre alte Freundin Doris Tsangaris. Die Haaner Künstlerin nahm Susanna Jurt mit in ihr Atelier und ließ sie einfach machen. Kurze Zeit später gründeten die beiden Frauen die Künstlergruppe DoT.

Das Kürzel ist zweideutig zu lesen: Einerseits enthält es die Namenskürzel von Doris Tsangaris, andererseits spiegelt sich darin die englische Bezeichnung für Punkt, womit man wieder auf den Punkt, und damit auf Susanna Jurt und ihre Punktmalerei kommt.

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