Haan: Sparkasse: „Wir haben gut gewirtschaftet“

Finanzen: Die Bilanzsumme 2008 der Stadt-Sparkasse Haan hat zum ersten Mal in der 150-jährigen Geschichte des Geldinstituts die 600-Millionen-Euro-Marke überschritten.

Haan. Die Finankrise im vergangenen Jahr hat die Stadt-Sparkasse Haan gut verkraftet. Die Eigenkapitalposition ist laut Gunther Wölfges fast unverändert. "Das ist eine gute Ausgangsposition für die Zukunft", sagte gestern der scheidende Vorstandsvorsitzende bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2008 der Stadt-Sparkasse Haan.

"Unsere Bilanzsumme hat im Jubiläumsjahr erstmals die 600- Millionen-Euro-Marke überschritten", sagte Wölfges. "Davon hatten wir geträumt." Als einen Grund für die Steigerung von 598Millionen Euro auf 605,4Millionen Euro nannte er die Kreditneubewilligungen, die mit 69,5 Millionen Euro das Vorjahresergebnis noch einmal übertroffen hätten. "Dabei stieg die Neukundenquote auf 27 Prozent", sagte Wölfges. "Einst haben wir mit acht Prozent angefangen. Von zehn Finanzierungen von Wohnimmobilien schließen wir fast jede vierte mit Neukunden ab."

Im Mittelstandsgeschäft habe es sich positiv ausgewirkt, dass die Stadt-Sparkasse vor Ort ist. Besuche in den Betrieben und eine Beratung, die über das Kreditgeschäft hinausgehe und zum Beispiel auch Fragen der Altersvorsorge oder den Versicherungsschutz anspreche, seien da selbstverständlich.

"Wir haben im vergangenen Jahr einmal mit jedem unserer Girokunden gesprochen", sagte Wölfges. 15000 Beratungsgespräche hätten die Mitarbeiter der Sparkasse im vergangen Jahr geführt - ein neuer Spitzenwert. 70 Millionen Euro Kundenvermögen gewann das Haaner Geldinstitut 2008 dazu und konnte so die bilanzwirksamen Kundeneinlagen und die für Kunden verwahrten Wertpapiere auf 470Millionen Euro steigern. Wölfges: "Selbst im vierten Quartal haben wir noch gute Geschäfte für unsere Kunden gemacht."

Gleichzeitig warnte er vor Angeboten mit nicht marktgerechten Zinsversprechen, die zurzeit aufgrund Geldbeschaffungsprobleme der Banken zunehmen auftauchen würden. Es gelte, den Kunden davor zu schützen, in die falsche Richtung zu laufen. "Da muss der Staat eine Antwort finden, sonst bekommen wir Probleme", sagte Wölfges. Menschen würden wegen einer vermeintlich besseren Anlage Risiken eingehen, die ihnen nicht bewusst seien.

Wir haben gut gewirtschaftet", sagte Wölfges undzog eine durchweg positive Bilanz für das Jahr 2008, auch bezogen auf das Engagement der Stadt-Sparkasse in der Stadt. "Wir sind die einzigen, die Interesse am Standort haben." So habe die Kultur- und Sozialstiftung der Sparkasse den Haanern eine halbe Millionen Euro zukommen lassen. Damit sehe er das Modell Sparkasse bestätigt, das zunehmend als stabilisierendes Element anerkannt werde. "Man ist weit weg vom Thema Privatisierung", sagte Wölfges.

In den kommenden Jahren will sich die Stadt-Sparkasse auf die Zukunfts- und Altersvorsorge ihrer Kunden und das Online-Banking konzentrieren. Schließlich würden inzwischen 50 Prozent aller getätigten Überweisungen über das Interner erfolgen. Täglich würden 1795 virtuelle Sparkassen-Besucher registriert.

Peter Vogel, der zum 1. April Gunther Wölfges an der Spitze der Stadt-Sparkasse ablösen wird: "Wir wollen eine eigenständige Sparkasse für Haan bleiben. Das ist und bleibt das strategische Oberziel."

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