Haan: Schock sitzt tief: Nach Razzia kein Haschisch mehr geraucht

Der 26 Jahre alte Angeklagte wird am Mittwoch zu einer Geldstrafe verurteilt. Er wird aber nicht inhaftiert.

Haan. Ein 26 Jahre alter Mann ist am Mittwoch vom Amtsgericht Velbert zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten sowie einer Geldstrafe von 1.200 Euro verurteilt worden. Die Bewährungszeit wurde auf drei Jahre festgesetzt.

Von November 2008 bis Dezember 2009 soll er laut Staatsanwaltschaft in mehreren Fällen gewerbsmäßigen Drogenhandel mit nicht geringen Mengen betrieben haben.

In seinem umfassenden Geständnis korrigierte der Angeklagte allerdings einige Punkte der Anklageschrift. Der zuständige Richter Michael Dittmann revidierte den Vorwurf des Handels schließlich in seiner Urteilsverkündung und kam zu dem Schluss, der Angeklagte habe in unregelmäßigen Abständen allein zum Eigenkonsum Haschisch und Amphetamine bestellt.

Am 13. November 2008 führte der Angeklagte intensive Verhandlungen mit einem Dealer um den Kauf von 100 Gramm Haschisch und einer ebenso großen Menge Amphetamine. Zu einem Abschluss des Geschäfts kam es aus Kostengründen letztlich nicht. Allein der Versuch stellt laut Richter Dittmann aber bereits einen Straftatbestand dar.

Im August 2009 kaufte sich der Angeklagte jeweils zwei Gramm Haschisch und Amphetamine zum Eigenkonsum. Am 7. Dezember 2009 schließlich fanden Beamte bei einer Polizeidurchsuchung 7 Gramm Haschisch und 5,6 Gramm Amphetamine in dessen Wohnung auch diesmal wieder zum Eigenkonsum, wie der Angeklagte beteuerte.

Der Haaner, dessen Lebensgefährtin einen acht Jahre alten Sohn hat und bei der Verhandlung anwesend war, arbeitet als Verkäufer in einem Baumarkt und ist ausgebildeter Tischler. Auch aufgrund dieser Umstände ist eine positive Sozialprognose möglich, weshalb eine Bewährungsstrafe ausreicht.

Trotz einiger Vorstrafen, die aber nicht einschlägig waren, erklärte Dittmann. Der Angeklagte zeigte sich einsichtig: "Der Schock dieser Razzia vom letzten Dezember sitzt tief, seitdem habe ich keine Drogen mehr konsumiert und werde dies auch nicht mehr tun."

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