Haan: Pläne zur Entwicklungshilfe

Antoine Loumonvi lebt seit 30 Jahren in Deutschland. Von Haan aus organisiert er Hilfslieferungen für Togo.

Haan. Antoine Loumonvi (60) hat große Pläne. Vor mehr als 30 Jahren ist er aus Togo nach Deutschland gezogen. Vor zehn Jahren hat er den Verein "Adjiro - Aktion für Togo" gegründet. Neun Container mit medizinischen Hilfsgütern und mehr als 50 Kisten mit Schulbüchern hat er seither in sein Heimatland geschickt. Nun sucht er Mitstreiter, die den Bau einer Grundschule unterstützen.

"Die Schulen sind in Hütten untergebracht", berichtet er von den schwierigen Lebensumständen in Togo. Außerdem denkt er über eine Klinikpartnerschaft eines deutschen Krankenhauses mit der Klinik in Atakpame nach. Das Hospital in der togoischen Kreisstadt ist für die Versorgung von 600.000 Bewohnern im Umkreis zuständig.

"Das ist so, als gäbe es für den ganzen Kreis Mettmann nur ein Krankenhaus", sagt Antoine Loumonvi. Als Krankenpfleger an der Düsseldorfer Uniklinik hat er sich darum bemüht, dass nach dem Umbau der Frauenklinik insgesamt 97 Betten und notwendige medizinische Geräte in die westafrikanische Kreisstadt transportiert wurden.

Außerdem hat er immer noch guten Kontakt zur französischen Schule in Düsseldorf, die seine mittlerweile längst erwachsenen Söhne besuchten. Von dort bekam Antoine Loumonvi ausrangierte Schulbücher, über die sich die Kinder der drei Schulen in der Gemeinde Houdou sehr gefreut haben. Mittlerweile gibt es sogar eine Schulpartnerschaft der kleinen Gemeindeschulen mit dem Lycée Francais in Düsseldorf.

"Im Oktober werden wir gemeinsam mit einer Schülergruppe nach Houdou reisen", berichtet Anoine Loumonvi von seinen Plänen. Es gibt auch viele kleinere Projekte, mit denen Adjiro hilft.

So unterstützte der Verein den Bau von Latrinenhäusern in Yoro-Kpodzi und im Dorf Gbeko, um die Trinkwasserversorgung zu verbessern. Gemeinsam mit der togoischen Partnerorganisation Adich wurden zwei Grundschulen mit Lehrmaterialien und Büchern ausgestattet, die über Kontakte des Haaner Vereins in die französische Stadt Cergy-Pontoise nach Togo verschickt wurden.

Finanzielle Unterstützung leistete damals auch die katholische Pfarrgemeinde in Haan. "Adjiro heißt in meiner Heimatsprache Gemeinschaft", spricht Antoine Loumonvi über das Anliegen des Vereins, der dringend Spender und Sponsoren sucht.

Denn mit Hilfsgütern allein könne die Not vor Ort nicht gelindert werden. So müssen die Schulstandorte noch mit Brunnen ausgerüstet werden, damit die mehr als 300 Kinder frisches Wasser haben. Außerdem ist der Bau einer dringend benötigten Erste-Hilfe-Station geplant. Am 25. April feiert der Verein erst mal sein zehnjähriges Bestehen mit vielen Freunden und Unterstützern.

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