Möglich gemacht hat die Anschaffung in Höhe von etwa 7000 Euro der Lions Club Haan, der Krankenhäuser eigentlich nicht unterstützt. Aber weil das Diabeteszentrum in den Ferien regelmäßig an Diabetes (Typ I) erkrankte Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren wochenweise in Gruppen à zehn Kinder stationär betreut, haben die 28 Mitglieder des Lions Clubs in diesem Fall eine Ausnahme gemacht.

"Die Kinder und Jugendlichen, die zu uns kommen, sind schlecht eingestellt", erläutert Dr. Ingo Röhrig, Chefarzt des Diabeteszentrums Rheinland. In Haan lernen sie in der Gruppe mit ihrer Krankheit umzugehen und zum Beispiel ein Blutzuckertagebuch zu führen.

"Ich dachte immer, dass Sport in diesen Fällen nur als Ausgleich dient", gab der Lions-Präsident Robert Wirtz zu. Jetzt weiß er: "Sport ist fester Bestandteil der Behandlung." Dafür sorgt unter anderem Diplom-Sportlehrer Lutz Plümacher.

"Bewegung ist bei Diabetes von entscheidender Bedeutung", fügt Röhrig hinzu. Denn Sport wirkt sich auf den Blutzucker aus und senkt den Insulinbedarf. "Wenn Diabetiker eine Fahrradtour planen, müssen sie sich vorausschauend Insulin spritzen, ansonsten droht die Unterzuckerung", sagt Röhrig.

Mit Hilfe der vom Lions Club gesponserten Sportgeräte können die Kinder und Jugendlichen jetzt in der Gruppe und unter ärztlicher Aufsicht lernen, wie ihr Körper auf die Bewegung reagiert. "Die Patienten werden zu ihren eigenen Ärzten", sagt Röhrig.

Natürlich habe das Zentrum bereits in der Vergangenheit auf Bewegung gesetzt, Ausflüge ins Schwimmbad gehören zum Beispiel dazu. Nur gemeinsame Ausflüge mit Fahrrad konnten bislang nicht stattfinden, weil einfach nicht jeder der jungen Patienten über ein Zweirad verfügt. Röhrig: "Jetzt können wir ein realitätsnahes Angebot machen."