Haan: Manege frei für die Franzosen

Am Samstag war ein Straßenzirkus aus Haans Partnerstadt Eu auf dem Neuen Markt.

Haan. Bunte Bälle, die durch die Luft flogen und eine spektakuläre Feuershow gab es am Samstag auf dem Neuen Markt zu bestaunen. Der Diabolic Circus, sieben Artisten aus Haans französischer Partnerstadt Eu, präsentierte im Rahmen des Haaner Sommers sein Programm.

Nachdem in den vergangenen Wochen schon zahlreiche Künstler aus der Umgebung auf der Bühne ihr Können gezeigt hatten, freuten sich die Veranstalter nun, der internationalen Gruppe ein Podium zu bieten.

"Es ist toll, die Truppe aus Eu hier zu haben", so Klaus Eisner, einer der Veranstalter des Haaner Sommertreibens. Dabei gehe es ihm nicht nur um die Artistik selbst, sondern vor allem darum, Interesse an der Partnerstadt zu wecken; auch auf kultureller Ebene.

"Einen Zirkus beim Haaner Sommer zu haben, ist an sich schon eine tolle Sache, aber zusätzlich pflegen wir durch eine solche Veranstaltung die Beziehungen nach Eu", so Eisner.

Jedes Jahr möchte er Künstler aus einer anderen Partnerstadt zum Haaner Sommer holen. "Letztes Jahr hatten wir eine Band aus Berwick-upon-Tweed auf der Bühne, also sind dieses Jahr die Franzosen an der Reihe."

Für die Artistentruppe war es der erste Auftritt außerhalb Frankreichs. Die Gruppe, die sich aus Schülern und Studenten zusammensetzt, besteht nun seit drei Jahren und hat bereits bei mehreren Zirkus- und Musikfestivals im Umkreis von Eu ihr Können gezeigt. Der Diabolic Circus erwuchs aus einer Zirkus-AG in der Schule, in der sich die zehn Mitglieder kennen lernten, von denen nun sieben in Haan dabei sein können.

Die jungen Artisten sind zum Teil von weit her angereist, denn sie studieren alle an unterschiedlichen Plätzen. "Wir haben eine Studentin aus Moskau und eine aus Rumänien, ein Artist studiert in Belgien, aber die meisten natürlich in Frankreich. Wir sind aus ganz Europa angereist und freuen uns, in Haan zu sein", sagt Michael Cormier, einer der Artisten in fließendem Deutsch. Er ist zwar Franzose, studiert aber in Karlsruhe.

Natürlich ist bei solch großen Entfernungen zwischen den Wohnorten eine gute Organisation gefragt, um ein Programm auf die Beine zu stellen. Trainieren muss jeder Artist für sich allein. Dreimal im Jahr treffen sich alle, um eine Show einzustudieren.

Mit einer Mischung aus Tanz und Jonglage und ihren bunt geschminkten Gesichtern zogen sie besonders die Kinder in ihren Bann. "Ich finde Zirkus toll. Ich würde so gerne selbst mal Zirkus machen", meinte die sieben Jahre alte Juno. Nach der Vorstellung durfte sie mit allen anderen Kindern, die jonglieren lernen wollen, in den Sand kommen und ihre Geschicklichkeit testen.

Nicht zum Nachmachen zu empfehlen war die Show, die die Artisten am Abend im Sand präsentieren, denn der Diabolic Circus machte nun seinem Namen alle Ehre. "Diabolic heißt teuflisch", so Michael Cormier "Wir präsentieren nun eine Show mit düsterer Musik und vielen Feuereffekten."

Passend dazu hatten er und seine Kollegen eine schwarze Garderobe ausgewählt und ihre Gesichter dunkel geschminkt. Lange Fackeln, die an zwei Enden angesteckt wurden, flogen durch die Luft, zwei Mädchen schwangen Ketten mit Feuerbällen und sogar Raketen wurden in das Spektakel integriert.

Die Zuschauer waren begeistert. "Ich finde die Vorführung super", so Axel Göllner. "Ich habe zwar schon mal Feuerartisten gesehen, aber nicht in einer so tollen Atmosphäre und sozusagen direkt vor der Haustür."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Der Marathon-Mann
Marcel Neubauer leitet das Ordnungsamt in Mettmann Der Marathon-Mann
Zum Thema
Aus dem Ressort