Haan: Kulturamtsleiter pflegt Städtepartnerschaften

Wenn Kulturamtsleiter Fritz Köhler in den Ruhestand geht, fehlt der Stadt auch eine Verbindungsperson für die Partnerstädte.

Haan. "Städtepartnerschaften hängen immer an Personen", sagt Kulturamtsleiter Fritz Köhler. Er sollte es wissen. Hängt doch die Pflege der Verbindungen und Kontakte Haans zu den vier Partnerstädten auch maßgeblich von ihm ab. Reisen Delegationen aus Haan nach Frankreich oder England, Polen oder Sachsen-Anhalt, ist Köhler meistens dabei. Wer die Kontakte pflegt, wenn er im kommenden Jahr in den Ruhstand geht? "Wer weiß, wer weiß", lautet seine Antwort.

Der politische Wille zur Fortsetzung aller Städtepartnerschaften ist auf jeden Fall vorhanden. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Kulturausschusses dafür aus - auch wenn das aus Sicht Köhlers nicht ganz einfach werden wird. "Zum Beispiel die Kontakte nach Berwick-upon-Tweed zu halten, ist schwierig", sagt er. Dabei bestehen die Kontakte zu der Stadt nahe der schottischen Grenze bereits seit dem Jahr 1957.

Damals begann die erste Kontaktaufnahme mit einem regelmäßigen Jugendaustausch, zuletzt waren der Bürgermeister und seine Frau sowie einige Ratsmitglieder privat in Berwick, um am "Riding of the Bounds" teilzunehmen. "Bei dieser Traditionsveranstaltung werden die Grenzen der Stadt mit dem Pferd abgeritten", sagt Köhler. Geritten sei vom Bovert allerdings nicht. "Er hat nur die Haaner Fahne gehalten."

Intensiver als nach England sind die Kontakte nach Eu, Haans Partnerstadt in der Normandie. Auch wenn es nach dem Wechsel in der Kommunalverwaltung der französischen Stadt vor zwei Jahren kurzfristig "etwas schwierig war". Aber inzwischen haben sich die Partnerschaft und der regelmäßige Austausch eingespielt.

So reisen an diesem Wochenende ein Chor der evangelischen Kirchengemeinde Haan sowie Musiker der Musikschule nach Frankreich. Ende November und Anfang Dezember werden französische Schüler in Haan zu Gast sein. Und am zweiten Adventwochenende reist die Partnerschaftskommission zum Weihnachtsmarkt nach Eu, um dort die Planungen für das kommenden Jahr zu besprechen.

"Wir müssen die Jugend zusammenführen. In Polen wird Deutsch gelehrt, und alle lernen Englisch. Vielleicht können wir die Jugendlichen aus unseren Partnerstädten zu einem gemeinsamen Camp einladen", schlägt die Vorsitzende des Kulturausschusses und Mitglied der Partnerschaftskommission, Marlene Altmann, vor. "Der Kontakt zur Jugend ist so wichtig."

Während in Bad Lauchstädt vor zwei Wochen nicht nur das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Haan gefeiert, sondern auch der Partnerschaftsvertrag mit der Goethestadt erweitert wurde, müsse aus Köhlers Sicht an der Verbindung nach Dobrodzien noch gearbeitet werden. "Polen hat immerhin die längste Grenze nach Deutschland, da muss noch etwas passieren."

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