Haan: Kirche - Ökumenisches Familienzentrum entsteht in der Innenstadt

Jugendhilfeausschuss stimmt dem Vorhaben der evangelischen und katholischen Einrichtungen einstimmig zu.

Haan. Die evangelische Kindertageseinrichtung "Am Park" und die katholische Kindertagesstätte St. Chrysanthus und Daria werden zum Kindergartenjahr 2008/2009 ein gemeinsames Familienzentrum im Innenstadtbereich bilden. Nachdem die verantwortlichen Gremien in den jeweiligen Kirchengemeinden diesem ökumenischen Kompromiss zugestimmt hatten, gab auch der Jugendhilfeausschuss nun sein einstimmiges Votum zu diesem Beschluss ab.

Das war im Februar dieses Jahres noch ganz anders. Zur Erinnerung: Die katholische Kita wollte noch 2008 zum Familienzentrum werden, die evangelische Einrichtung erst im kommenden Jahr. Damals bemühten sich vor allem die CDU-Mitglieder, das katholische Familienzentrum auf den Weg zu bringen. Ein formulierter Antrag für ein entsprechendes evangelisches Familienzentrum lag zu diesem Zeitpunkt gar nicht vor, wurde aber mündlich vorgetragen.

Welche Einrichtung sollte jetzt den politischen Zuschlag erhalten? Weil nicht nur die inhaltlichen Anforderungen für ein Familienzentrum umgesetzt werden müssen, sondern - so die Vorgabe des NRW-Familienministerium - auch die angemessene regionale Verteilung der Zentren sowie die Sicherstellung der Trägervielfalt vor Ort - appellierten damals Ausschussvorsitzender Jochen Sack (GAL) und die Beigeordnete Dagmar Formella (CDU) an die Ausschussmitglieder.

Sie sollten die Entwicklung einer Gesamtstrategie zur Verteilung der Familienzentren in der Stadt abwarten. Schließlich will auch das Haus für Familien in Haan-Ost voraussichtlich im kommenden Jahr ebenso ein Familienzentrum werden wie die Private Kindergruppe in Unterhaan. Die Argumente waren überzeugend, die Ausschussmitglieder aller Fraktionen stimmten dem Vorschlag zu, und so konnte unter fachlicher externer Moderation in zwei Workshops besagte Gesamtstrategie für das Familienzentrum entwickelt werden.

"Wir müssen nicht in allen Einrichtungen alles haben. Jetzt baut jede ihren eigenen Schwerpunkt aus", lobte Angelika König, Leiterin der Kita "Am Park", ein Ergebnis der beiden Treffen, an dem Mitarbeiter aller Familienzentren und Kindertagesstätten teilnahmen. Pfarrer Gitzler: "Ich würde mir wünschen, dass auch bei wichtigen Entscheidungen die Träger in dieser Form ins Gespräch kommen. Das erspart uns Missverständnisse."

Damit traf er den Nerv von Dagmar Formella, die moderierte Workshops mit Jugend- und Sozialamt zur ständigen Einrichtung entwickeln möchte. "Wir haben jetzt eine Basis geschaffen", sagte sie und bot den Ausschussmitgliedern, Vertretern der Träger und Kita-Leiterinnen und -mitarbeiterinnen eine Fortsetzung bereits im zweiten Halbjahr 2008 an. "Vielleicht können wir auch dann auch bestimmte Themen absprechen, denn die Probleme sind da."

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