Haan: Gymnasium - Abiturienten toben sich aus

Bevor die harte Zeit der Prüfungen beginnt, feiern sich die Schüler eine Woche lang selbst.

Haan. Sich noch einmal so richtig austoben, bevor am Montag die ersten Klausuren fürs Abitur geschrieben werden - das haben die Schüler der 13. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Haan in der letzten Schulwoche gemacht. Lernen stand während dieser Zeit nicht im Mittelpunkt des Geschehens.

Das Motto "Therabi (für Therapie, Anm. d. Red.) - wir verlassen die Anstalt" hatten sich die 72Abiturienten auf T-Shirts und Pullover drucken lassen, die sie stolz zur Schau trugen. Von Montag bis Freitag scheuten die "Fast-Ex-Schüler" außerdem wenig Mühen, um sich und ihr Umfeld zu unterhalten.

Mit Schultüte und Zöpfchen wurde der erste Schultag noch einmal rekapituliert, Mädchen trugen Anzüge, die Jungen wagten auch den Auftritt im Minirock. Am Mittwoch eröffneten die Abiturienten vor der Sporthalle die Grillsaison, bauten einen Hindernis-Parcours auf und feierten bis in die frühen Morgenstunden.

Der Höhepunkt der Woche war dann der sogenannte Chaos-Tag, der Donnerstag gefeiert wurde. Diesen Tag hatte das Chaos-Komitee monatelang geplant. Anna Kuboth (18) und Alexandra Bast (19) freuten sich, dass sich "keiner von den Lehrern geweigert hat, die Späße mitzumachen".

Von Chaos konnte aber nicht wirklich die Rede sein, denn die jungen Leute hatten den Tag professionell organiert: Die Schüler der Klassen fünf bis zwölf wurden um Punkt 9 Uhr aus dem Unterricht geholt und durch den vorbereiteten Parcours, bestehend aus Heuballen und Bau-Absperrungen, in die Aula gebracht. Dort hatten die Abiturienten einen eigens gedrehten Film vorbereitet, der mit einer Mischung aus schwarzem Humor und Science Fiction für Unterhaltung sorgte.

Nach dem Film riefen die Abiturienten zu Spielen zwischen Schülern und Lehrern auf. Hausmeister Lothar Eßer, vorher zum Nummern-Boy ernannt, tänzelte über die Bühne und hielt Schilder mit der Zahl der jeweiligen Spielrunde hoch. Waren die Schüler siegreich, wurde geklatscht, behielt das pädagogische Personal die Oberhand, gellten Pfiffe durch die Aula.

Schulleiterin Friederike von Wiser war begeistert von dem, was ihre Schüler auf die Beine gestellt hatten. "Der Film war richtig gut, und der ganze Tag macht einfach Spaß", sagte die 53-Jährige.

Auch das Trinken von Alkohol beim Grillfest war für sie kein Problem, denn "die Sportvereine veranstalten ja auch Feste auf dem Schulgelände, bei denen Bier getrunken wird. Außerdem kann man zu diesem besonderen Anlass einmal eine Ausnahme machen".

Jay Wilson aus den USA, der zurzeit sein Austausch-Jahr in Deutschland verbringt und während dieser Zeit das Gymnasium besucht, hat bei den Vorbereitungen zum Chaos-Tag mitgeholfen. Der 18-jährige Amerikaner ist begeistert von den Festen, die die Deutschen feiern. "Wenn die Haaner Schüler feiern, dann machen sie das richtig", sagte er und lachte.

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