Haan: Gruiten sagt „Ja“ zur Sanierung

Sportler wollen einen Kunstrasenplatz am bestehenden Standort – und nicht auf einen Neubau an der Windfoche warten.

Gruiten. Am Ende waren sich alle einig: Der Sportplatz in Gruiten soll saniert werden. Die offensichtliche Einigkeit der mehr als 80 Besucher der von WZ-Redakteurin Tanja Albrecht moderierten Diskussionsrunde, zu der der Förderverein Fußball Haan-Gruiten ins Sportheim eingeladen hatte, kam nicht unerwartet.

Schließlich brodelt es schon lange bei den Fußballern des TSV Gruiten, die mit ihrem Ascheplatz mehr als unzufrieden sind. "Seit 20 Jahren wurde an dem Platz nichts mehr getan. Es wird Zeit, dass jetzt endlich mal was passiert", sagte der Vorsitzende des Fördervereins, Dieter Schauf, und stellte klar, dass die Zeit drängt.

Auch die Vertreter der Jugendabteilungen drückten aufs Tempo. "Die Fußballabteilung ist das Aushängeschild des TSV Gruiten. Aber die Perspektivlosigkeit ist schlecht für eine effektive Jugendförderung", stellte Jugendleiter Norbert Morreale klar. Die Mitgliederzahlen bei den Kindern und Jugendlichen seien rückläufig. Viele wandern offensichtlich in andere Vereine ab, um dort auf Kunstrasen spielen zu können.

Auch der Schulsport könne auf den Sportplatz nicht verzichten, machten Grundschulleiter Ernst Schleich und die Geschäftsführerin der Waldorfschule und Mutter zweier im TSV spielenden Söhne, Kathrin Driesen-Glittenberg, deutlich. Ohne Bustransfer sei der Sportunterricht zu der seit Jahren geplanten neuen Sportanlage an der Windfoche nicht möglich, so die Vertreter der Schulen, die sich ebenfalls eine Sanierung des Platzes wünschen.

Schlammpfützen bei Regenwetter und Staubwolken bei Trockenheit: Das sind die Bedingungen, mit denen die Sportler momentan auf dem Gruitener Sportplatz zu kämpfen haben. Spieler, Trainer und Eltern beklagen die Verletzungsgefahr auf dem Ascheplatz. "Irgendwann müssen wir die Spiele aus Fürsorgepflicht abbrechen", sagt TSV-Fußballabteilungsleiter Peter Burek.

Nachdem es in der Vergangenheit erhebliche Proteste der Anwohner gegen eine Sanierung gegeben hatte, scheint sich nun auch dort das Blatt zu wenden. Nach einer Umfrage in der Nachbarschaft besteht mittlerweile Einigkeit darüber, den Sportplatz in Gruiten halten zu wollen. Allerdings unter der Voraussetzung, das der Parkplatz an einen anderen Standort verlegt wird.

Daran, dass der geplante Neubau des Sportzentrums an der Windfoche in absehbarer Zeit realisiert werden könnte, glaubt auch bei den Politikern offenbar niemand mehr. "Es fehlt das Geld, um die Flächen zu kaufen", stellte CDU-Fraktionsvorsitzender Jens Lemke klar.

Eine weitere, wesentliche Hürde auf dem Weg zur Sanierung scheint überwunden zu sein: Dieter Schauf und der neugewählte Vorsitzende des TSV Gruiten, Jürgen Boes, legten die in der Vergangenheit schwelenden Schwierigkeiten, die es immer wieder zwischen den Fußballern und den Handballern im Verein gegeben hatte, zu den Akten. "Wir wollen den Kunstrasenplatz in Gruiten", sagte Boes.

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