Haan: Ein Champion aus Gruiten

Ralf Knauf, Unternehmer aus Gruiten, ist stolzer Besitzer der Ponystute "Desert Rose", die unter anderem das Reitchampionat in Langenfeld gewonnen hat.

Haan. "Desert Rose" ist Ralf Knaufs ganzer stolz. Die drei Jahre alte Pony-Stute ist eines der besten Pferde bundesweit, gewann bei der Kreispferdeschau in Ratingen, siegte beim Reitchampionat in Langenfeld und soll auch beim Bundeschampionat im Herbst, an dem die besten Pferde aus ganz Deutschland teilnehmen, an den Start gehen. "Dafür muss die Stute nächsten Monat nur noch eine kleine Qualifikation reiten", sagt ihr Besitzer Ralf Knauf.

Der 46 Jahre alte Industriekaufmann, der sich vor sechs Jahren in Gruiten selbstständig gemacht hat und dort Industriefilter produziert und vertreibt, widmet seine Freizeit ganz seinem Hobby, den Pferden. "Wir sind eine pferdeverrückte Familie", sagt er. Denn auch seine Frau hat ein Faible für diese Tiere, gibt Unterricht und reitet ebenso wie die siebenjährige Tochter.

Fünf Pferde und ein Border-Collie gehören aktuell zur Familie Knauf. Das erfolgreichste Mitglied ist zurzeit "Desert Rose", die in der Familie Knauf allerdings nur "Diddle" genannt wird. "Den Namen hat ihre meine Tochter verpasst", sagt Knauf. Weil "Diddle" aber kein Namen für ein erfolgreiches Pferd ist, heißt es bei Turnieren "Desert Rose". "Meine Frau ist Sting-Fan", erläutert Knauf den Namen, der auf einen Song-Text des ehemaligen Police-Frontmannes zurückgeht.

Erworben hat er die Erfolgsstute als Fohlen. "Aber ein Dressurpferd wird erst richtig schön, wenn es richtig trainiert wird", sagt er. Denn nicht immer entwickelt sich ein Fohlen so erfolgreich, wie es sein Stammbaum erhoffen lässt. "Ich habe Glück gehabt, so ein Tier kaufen zu können", sagt Knauf. Natürlich hat er sich vorab informiert, Bücher gelesen und sich schließlich für eine bestimmte Abstammungslinie entschieden.

"Man schaut zuerst auf den Mutterstamm", sagt er. Entscheidend seien die Erfolge der Tiere über mehrere Jahre. Und der Vater des jeweiligen Pferdes müsse natürlich auch erfolgreich sein. Und wenn das Fohlen am Ende bezahlbar ist, wechselt es in den Besitz von Familie Knauf. So wie "Diddle". "Gebäude, Körperbau und Bewegung haben mich überzeugt", sagt Knauf und fügt hinzu: "Ich will das bestmöglich haben, ansonsten ist dieses Hobby auch zu teuer."

Der Pferdeverstand liegt in der Familie. Sein Vater war Rittmeister im Krieg, seine Brüder und er lernten schon als Kinder das Reiten. "In der Reitschule war ich der einzige Junge", sagt Knauf. "Ich bin immer die Tiere geritten, die ein bisschen wild waren." Noch vor ein paar Jahren ist er Dressur und Vielseitigkeitsspringen geritten. Heute schafft er es nur noch selten auf den Rücken eines Pferdes. "Aber vielleicht behalte ich eine dreijährige Stute statt sie zu verkaufen", sagt er.

Denn Knauf hängt an seinen Pferden. "Ich habe einen Draht zu den Tieren", sagt er. "Die sind total anhänglich. Die wiehern schon, wenn sie mich nur sehen. Wir behandeln sie, wie Familienmitglieder." Um so trauriger es für ihn und seine Familie, wenn sich ein Pferd so verletzt, dass es zum Schlachter muss.

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