Haan: Dauer-Duschen vor dem Hallenbad

Kunst: Am Mittwoch wurde die Glasskulptur der Haaner Künstlerin Uta Majmudar aufgestellt, die wie ein Wasserstrahl aussieht.

Haan. Die Kunst der Moderne ist gerne abstrakt. Doch das, was Uta Majmudar da kreiert hat, müsste eigentlich jeder Betrachter sofort zuordnen können. Die Glaskünstlerin gestaltete die Glasskulptur "Wasserfall für Haan", die am Mittwoch vor dem Stadtbad installiert wurde.

In ein wellenartiges Stahlobjekt, das auf einem stählernen Mast in die Höhe ragt, sind 90 Schnüre eingelassen. Jede dieser Schnüre sind Aneinanderreihungen gläserner Objekte. Manchmal sind es wie bunte Bonbons schillernde Teile, dann wieder ist es Bruchglas in den Farben Blau oder Gelb.

Insgesamt misst jede Strippe dieses Glasperlenspiels etwa drei Meter. Eine Besonderheit dieser kunstvollen Glaskaskade ist, dass diese filigranen Aneinanderreihungen nicht etwa verklebt oder verlötet sind. Uta Majmudar bediente sich einer alten Stricktechnik, um die Einzelteile miteinander zu verbinden: "Mit Hilfe von Stricknadeln hat sie aus Edelstahllitze eine feine Umhüllung gearbeitet", erklärt Rolf Esch.

Zweieinhalb Jahre Vorlauf hatte die "unendliche Geschichte", wie der Ehrenvorsitzende des Vereins "Kunst in der Stadt Haan", die den Wasserfall initiiert hat, sich erinnert. Schnell hatte die Künstlerin eine Idee, wie der Platz vorm Hallenbad verschönert werden könnte. "Aber ein runder Kranz ist ja kein Wasserfall", erklärt Rolf Esch, warum erste Entwürfe und Ideen erneut umgestaltet wurden.

Dann war die stabile Welle mit den formschönen Zierschnüren gefunden, nun mussten Statik und Fundament entsprechend vorbereitet werden, wofür Erhard Hoppe verantwortlich zeichnet. Nachdem abschließend noch ein Stahlfabrikant gefunden worden war, der ein solches, in die Höhe ragendes Stahlrohr mit der Welle verbinden konnte ("Dieses Rohr wird sonst für Pipelines verwendet"), ging es an die Finanzierung.

"Die Hälfte der knapp 20000 Euro stammt aus Vereinsmitteln, die andere kommt von Sponsoren", sagt Hermann Käpernick, Vorsitzender des Vereins. Damit das gläserne Objekt wie ein Duschstrahl auch ohne Sonne blinken, changieren und glänzen kann, werden in den Boden noch zwei kräftige Strahler eingelassen. "Ich schätze, am Montagabend ist alles komplett", sagt Esch.

“ Am Donnerstag, 17. Juni, soll das filigrane Werk, an dessen Mast auf Augenhöhe in moderner Schrift "Wasserfall für Haan 2010" zu lesen steht, ab 18 Uhr in Verbindung mit einem kleinen Fest der Öffentlichkeit präsentiert werden.

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