Haan: Bilder eines ehemaligen Fotomodells

Ausstellung: Cristina de Santana thematisiert Licht und Schatten.

Haan. Sicherlich ist der Titel "Hell und Dunkel" überaus stimmig für die Ausstellung der Brasilianerin Cristina de Santana. Die Bilder und Objekte, die die 43-Jährige in der Kornbrennerei seit Samstag zeigt, thematisieren das Spiel von Licht und Schatten.

"Mein Freund hat die Schau so benannt", sagt das Ex-Fotomodell, das Mitte der 90er-Jahre "zufällig" sein Talent für und eine Affinität zur Kunst entdeckte. Damals langweilte sie sich im Backstage-Bereich einer Modenschau und fing an, harmloses Papier mit kunstvollen Ideen zu verzieren. Längst hat sich aus diesen rasch hingeworfenen Strichen ein Leben für die Kunst entwickelt.

In der Ausstellung sind kontrastreiche Arbeiten zu sehen. Bei den Malereien handelt es sich ausschließlich um eine Technik, bei der Acryl auf Leinwand aufgetragen wurde. Die Silhouetten von Menschen zeichnen sich ab, bei deren näherer Betrachtung sich ein Bild im Bild ergibt: Jeder einzelne Mensch hat eine organische Meta-Struktur. Oft wirkt die wie eine Gesteinsformation, manchmal wie wild wucherndes Gestrüpp.

Cristina de Santana hatte ursprünglich "Parasitenwelt" als Motto für ihre erste Haaner Ausstellung wählen wollen. Vielleicht wegen der ineinander verwobenen Gebilde. "Ich kann meine Arbeiten nicht gut erklären. Meine Ausdrucksmöglichkeit sind Farben und Formen, nicht Worte", sagt sie. Aber jetzt ist die Phase der geometrischen Figuren, unter denen sich blitzartig gespitzte Pfeile befinden, der in Düsseldorf lebende Brasilianerin ohnehin passé.

"Zurzeit beschäftige ich mich mit digitalen Arbeiten", sagt sie Einerseits resultiert diese neue Form der künstlerischen Auseinandersetzung aus der Tatsache, dass sie momentan kein Atelier hat. "Außerdem suche ich die Verbindung zwischen klassischer Malerei und multimedialen Formen."

Auch hiervon gibt es bereits Kostproben zu sehen. In ein weißes Quadrat hat sie ein vielbeiniges pferdeartiges Tier gestellt. An der hinteren Stirnseite des Ausstellungsraums gibt es eine Videoinstallation namens "zwischen himmel und erde". Und mit diesem vielfarbig schrägen, anmutig schönen Film zeigt Cristina de Santana, dass ihre Sicht auf die Dinge mitnichten auf Dichotomien zwischen Hell und Dunkel begrenzt ist.

"Zwischen Hell und Dunkel" ist bis zum 30. Mai in der "Alten Kornbrennerei", Am Ideck 30, Telefon 3475072, zu sehen.

www.kornbrennereihaan.de

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