Grundschule Herrenhauser Straße: Eltern gestalten Schulhof neu

Kleine und große Hände packten drei Jahre lang an der Grundschule Herrenhauser Straße an und schufen ein naturnahes Refugium.

Mettmann. Sie streichen Klassenzimmer neu, kommen als Vorlesepaten zu den Schülern oder helfen beim Fahrradtraining der Viertklässler mit — in Mettmanns Schulen wäre ohne die Hilfe von Eltern vieles gar nicht möglich. Doch was die Eltern mit ihren Kindern an der Grundschule Herrenhauser Straße in drei Jahren geleistet haben, ist für Mettmann einmalig. Das Schulgelände, das einst trist und langweilig war, wurde in einen naturnahen, erlebnisreichen Schul- und Spielhof umgewandelt.

Am vergangenen Wochenende legten noch einmal mehr als 90 Eltern, deren Kinder in die ersten und zweiten Klassen gehen, sowie 100 Mädchen und Jungen in der Schule Hand an, um den letzten Bauabschnitt in Angriff zu nehmen.

Im Atrium der Schule legten sie einen neuen Schulgarten an, bauten dafür Hochbeete, legten bunte Mosaiken für Betonbänke der künftigen kleinen Freilichtbühne, bauten ein zweites Grünes Klassenzimmer. Erwachsene und Kinder schleppten und pflasterten Steine, mischten Beton an, hämmerten Hochbeete zusammen, bauten ein Insektenhotel und schufen einen Sinnespfad.

Alles geschah unter den fachkundigen Blicken des Mettmanner Landschaftsgärtners Klaus Jäger, der seinen Maschinenpark und seine Lehrlinge zur Unterstützung mitgebracht hatte. An der Schule ging es zu wie auf einem Ameisenhaufen. Schulleiterin Birgit Krohm strahlte übers ganze Gesicht.

Lange Gesichter angesichts der vielen Arbeit gab es weder bei den Eltern noch bei den Kindern. „Heike Nolte-Harms, Mutter von Lennart (10) und Annika (6), klebte Mosaiksteine für die neuen Betonbänke: „Ich finde, es ist eine tolle Idee, dass Eltern hier das Schulgelände neu gestalten.“

Vor drei Jahren hatte Schulleiterin Krohm bei der Stadt für die Umgestaltung des Außengeländes ihrer Schule geworben. Der Rat gab grünes Licht und bewilligte der Schule 25 000 Euro pro Jahr für das Projekt — unter der Bedingung, dass die Schule die Summe verdoppelt. „Inzwischen sind es schon mehr als 150 000 Euro“, sagt Krohm.

Die Schule brachte die Summe durch Eigenleistung der Eltern, durch Sponsoren und Geldpreise, die die Schüler bei Wettbewerben gewannen, auf. Jeder Cent floss in das ehrgeizige Projekt.

Hunderte von kleinen und großen Händen bauten in den vergangenen zwei Jahren ein Weidentipi und ein Baumstammmikado, schufen einen Stelzenparcours, errichteten zwei Rutschen oder legten einen Sanderlebnisspielplatz an.

„Ich finde es gut, dass Eltern für solche Arbeiten eingespannt werden“, sagt Jörg Papke, der mit Joshua (7) auch fleißig mit anpackte. Agnes Steinjahn war immer mit dabei, obwohl ihre Kinder schon vor Jahren von der Schule abgegangen sind. „Die Stadt kann nicht an allen Stellen sein. Ich will helfen, dass es in meiner Nachbarschaft schön wird“, sagt sie und kümmert sich auch um die Beete und Pflanzen der Schule.

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