Grundschulen in Mettmann Katholische Grundschule steht weiter hinten an

Mettmann · Die Notwendigkeit vom Ausbau der Grundschulen sehen Politik und Verwaltung. Doch Gesamtschule und Feuerwehr haben Vorrang.

 Eltern und Kinder der Katholischen Grundschule protestierten mit Plakaten unf fordern vor der Sitzung des Schulausschusses den dringend notwendigen Schulausbau.

Eltern und Kinder der Katholischen Grundschule protestierten mit Plakaten unf fordern vor der Sitzung des Schulausschusses den dringend notwendigen Schulausbau.

Foto: Anna Mazzalupi

Die Grundschulen in Mettmann platzen aus allen Nähten, brauchen dringend mehr Platz. Das zeigen die Ergebnisse der Raumanalyse des Innenarchitektenbüros null2elf, die in der Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung präsentiert wurden. Es mangelt in allen Schulen an Differenzierungs- und Fachräumen, Rückzugsmöglichkeiten sowie einer Mensa. Schon jetzt werden Räume doppelt genutzt. Zudem ist der Bedarf an Offenen Ganztags-Plätzen (OGS) viel größer als das Angebot. Mit dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab 2026 und den prognostiziert steigenden Schülerzahlen wird der Handlungsbedarf immer dringender.

Besonders prekär ist die Situation an der Katholischen Grundschule (KGS) Neanderstraße. Der Ausbau steht seit Jahren immer wieder auf der Agenda, Eltern und Lehrer wurden wiederholt vertröstet. Die Schulpflegschaft der KGS setzte deshalb mit einem kleinen Protest vor Beginn der Ausschusssitzung im Heinrich-Heine-Gymnasium einen klaren Appell. Mit Plakaten ausgestattet warben Eltern und Kinder für den schnellen Ausbau. „Wir brauchen mehr Platz! Für Spiel und Bewegung“, lautete etwa eine der Forderungen der Kids. „Die Betroffenheit ist groß“, sagen die beiden Vorsitzenden der Schulpflegschaft, Regina Lenz und Sylvia Cisowski.

Das zeigte Wirkung. Über eine Stunde lang plädierten Ausschussmitglieder verschiedener Parteien dafür, dass zügig etwas passieren müsse an allen Schulen. Zudem standen gleich zwei Anträge – von CDU und Zur Sache Mettmann (ZSM) – zur Erweiterung der KGS auf der Tagesordnung. Die Politiker forderten eine Verbindlichkeit für die KGS.

Schuldezernent Marko Sucic verpasste dem Ausschuss jedoch einen Dämpfer. Die Verwaltung arbeite zwar an dem Thema KGS und OGS-Ausbau, stehe in Verhandlungen für Immobilien. Grundstücke seien aber rar. Und gemäß der Prioritätenliste haben andere Projekte Vorrang. So muss zuerst die Gesamtschule in zwei Jahren fertig sein. „Die Bauschulaufsicht tritt uns bereits auf die Füße“, betonte Sucic. Auf Platz zwei stehe die Neuplanung der Feuerwehr. Ein drittes Projekt sei aus Personalgründen nicht umsetzbar. „Uns gehen die Mitarbeiter verloren“, ergänzte er. Auch bei der Vergabe des Projekts an ein externes Büro sei Personal als Ansprechpartner für jenes Büro nötig.

„Uns wurde zugesichert, dass die Grundschulen nicht unter der Gesamtschule zu leiden haben. Und was kommt nach der Feuerwehr?“, sagte Sabine Melka, Rektorin der KGS und stellvertretende Sprecherin der Mettmanner Schulen. Bürgermeisterin Sandra Pietschmann versuchte, die Wogen zu glätten: „Alle Interessen sind berechtigt und es soll keiner gegeneinander ausgespielt werden. Wir sind an allen Ecken dran.“ Auf Vorschlag von Marko Sucic wurden die beiden Anträge in den Ausschuss für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Bauen geschoben.

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