Großaktion gegen Rocker

Wegen eines Treffens des Rocker-Chapters Brothers MC Velbert kontrollierte die Polizei Samstagnacht hunderte Autos.

Ein Riesenaufgebot an Polizeikräften auf den Straßen, ein Hubschrauber, der stundenlang über der Stadt kreiste: Auf der Straße und in den sozialen Netzwerken kursierten am Samstagabend die wildesten Vermutungen über den Anlass der Aktion.

Großaktion gegen Rocker
Foto: Polizei Velbert

Hintergrund war, dass die Polizei Kenntnisse erlangt hatte, wonach sich eine größere Anzahl von Mitgliedern des sogenannten Rocker-Chapters Brothers MC Velbert in einer Bar in der Schloßstadt treffen wollte. Ort der Zusammenkunft war offensichtlich ein Lokal an der Poststraße, vor dem sich auch am späten Abend noch etliche Personen aufhielten.

Sensibilisiert durch die landesweiten Ereignisse der vergangenen Monate in diesem Milieu hatten die Ordnungshüter mit massiver Präsenz reagiert: „Unser Hauptanliegen ist festzustellen, wer auf dem Weg zu dem Treffen ist, und Straftaten zu verhindern“, erläuterte Polizeisprecher Ulrich Löhe.

Ulrich Löhe, Polizeisprecher

Es sei nicht abzusehen, ob auch den Velbertern weniger freundlich gesonnene Rocker anderer Gruppierungen das Treffen aufsuchten, ob es Probleme oder gar Ausschreitungen geben könnte. Außerdem wolle man Flagge zeigen und signalisieren, dass es in Velbert keine rechtsfreien Räume gebe, so Löhe.

Deshalb hatte die Polizei mit augenscheinlich mehr als 200 Einsatzkräften aus dem ganzen Kreis und von der Bereitschaftspolizei an den Hauptverkehrsstraßen fünf große Kontrollstellen eingerichtet. Eine befand sich an der Poststraße, Ecke Heidestraße: Einsatzfahrzeuge belegten den hell erleuchteten Parkplatz der benachbarten Kirche. Autos, die in Richtung Stadtmitte fuhren, mussten eine von der Polizei gebildete Gasse passieren.

Über hundert Fahrzeuge und deren Insassen wurden insgesamt zwischen 19 Uhr und dem frühen Morgen kontrolliert — keine Kutten tragenden Motorradfahrer, sondern zumeist unauffällig gekleidete Personen in herkömmlichen Pkw.

Nennenswerte Zwischenfälle gab es keine. Nach Angaben der Polizei wurden drei Strafanzeigen und vier Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen das Waffengesetz gefertigt.

Verstöße gegen das vor kurzem unter Strafe gestellte Tragen besagter Kutten oder anderer Abzeichen wurden nach bisherigen Angaben der Polizei nicht festgestellt.

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