Mettmann : Goethepark: Bei den Anwohnern liegen die Nerven blank
Mettmann. Nächtliche Ruhestörungen lassen bei den Anwohnern des Goetheparks die Nerven blank liegen. Seit der Corona-Krise haben sich die Belästigungen noch verstärkt. Ihr Vorschlag: eine Umzäunung und Nutzungsbegrenzung bis 22 Uhr.
Der Leidensdruck ist den Anwohnern anzumerken. Sie haben Briefe mitgebracht, die sie an Stadt und Polizei schickten. Während sie erzählen, sprudelt es regelrecht aus ihnen heraus. Fast eineinhalb Stunden Gespräch reichen kaum aus, und immer wieder berichten sie von neuen Beispielen: Die Nerven liegen blank bei den Anwohnern des Goetheparks. Ruhestörungen rauben ihnen den Schlaf.
Der Goethepark ist eigentlich eine grüne Oase. Derzeit wird sogar überlegt, Beete für das Projekt „Essbare Stadt“ anzulegen, um dort Obst und Gemüse für Jedermann anzubauen. Doch die Anwohner ziehen die Augenbrauen hoch: „Hier? Allen Ernstes? Das dauert wenige Tage, dann werden alle Pflanzen rausgerissen sein.“ Drei Nachbarn haben sich zum Ortstermin verabredet, eine Frau, zwei Männer. In ihrem Leben gestandene Menschen. Doch sie wollen ihre Namen nicht genannt wissen, befürchten Repressalien durch diejenigen, die für die Ruhestörungen verantwortlich sind.
Einer von ihnen erzählt, dass er im August vor genau zwei Jahren vor dem eigenen Haus niedergeschlagen wurde. Die Täter hatten zunächst hoch betagte Nachbarn bedrängt. Als er einschritt, habe ihn ein Mann in den Schwitzkasten genommen „und wollte mir eine Flasche auf den Kopf hauen“. Zehn Wochen lang war der Anwohner daraufhin arbeitsunfähig, noch immer hat er posttraumatische Störungen.