Glasfasernetz zum Nulltarif

Mettmann ist eine von zehn Städten in Deutschland, in der die Telekom Kabel für eine schnelle Datenübertragung bis in die Haushalte legt.

Mettmann. Ab 2012 gehört Mettmann zu einer von zehn ausgewählten Städten in Deutschland, in denen die Bürger mit Hochgeschwindigkeit Daten und Informationen abrufen und verschicken können. Mettmann wird die erste Stadt in NRW sein, in der die Glasfaser von der Telekom bis in die Haushalte gelegt und installiert wird — zum Nulltarif. Die Telekom und die Stadt haben dafür am Montag einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

„Mettmann steht an der Schwelle zur Gigabit-Gesellschaft“, sagte Gregor Theißen, der für den Breitband-Ausbau der Telekom in NRW verantwortlich ist, am Montag bei der Vorstellung des Pilotprojekts. Im Mai 2012 sollen ungefähr 10 000 Haushalte mit Glasfaser-Anschlüssen bis in die Wohnung hinein versorgt sein. Bisher wurden die Telefonsignale auf dem letzten Stück zwischen dem Verteilerkasten auf der Straße und dem Wohnungsanschluss auf einer Kupfer-Leitung übertragen. „In diesem Kabel nimmt die Übertragungsgeschwindigkeit um jeden Meter ab“, so Theißen.

In Zukunft können Fotos, Musik und Videos den Weg in die Haushalte ungebremst auf einer neuen Glasfaser-Leitung zurücklegen. Der Vorteil: Beim Senden und Empfangen kann dann ein Tempo von bis zu 200 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Damit sind Hochgeschwindigkeits-Internet, Fernsehen in 3 D und HD-Qualität möglich.

In der Stadt werden rund 800 Kilometer Glasfaser verlegt und etwa 70 neue Netzverteiler aufgebaut werden. „Aber dafür müssen wir nicht die ganze Stadt umwühlen“, sagte Peter Kroppen, der den Glasfaser-Ausbau in Mettmann betreut. Denn unter dem Asphalt liegen schon viele Leerrohre, durch die Leitungen geschoben werden können. Gleichwohl wird es vor jedem Haus, dessen Eigentümer die neue Technik haben will, eine kleine Baugrube geben.

„Der Glasfaserausbau bringt Bürgern und Unternehmen den bestmöglichen Zugang zum Internet und unterstreicht Mettmanns Stellenwert als Wohn- und Wirtschaftsstandort“, sagte Bürgermeister Bernd Günther.

Nachdem die infrastrukturelle Lage sowie der Kaufkratfindex Mettmanns von der Telekom mit dem Versorgungsgrad abgeglichen wurden, schnellte Mettmann auf der Bewertungsskala der Städte in NRW ganz hoch.

Nicht nur Telekom-Kunden bekommen die Glasfasrer gratis, sondern auch Nutzer anderer Telefon- und Internetanbieter. „Natürlich hoffen wir, möglichst viele Neukunden zu gewinnen“, sagt Telekom-Pressesprecher André Hofmann. Nicht nur der Anschluss bis zum Haus, sondern auch notwendige neue Verkabelungen im Haus und in der Wohnung werden von der Telekom ohne Rechnung angeboten. Metzkausen, Teile des Neubaugebietes Mettmann-West und Obschwarzbach bekommen die Glasfaser vorläufig noch nicht. Die Anschlussarbeiten sind der Telekom zu teuer.

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