GF will neue Maßstäbe setzen

Wirtschaft: Das Mettmanner Unternehmen will einen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten.

Mettmann. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise ist überwunden. Die Wirtschaft boomt wieder. Wer in den vergangenen Monaten einen Neuwagen bestellt hat, musste sich auf lange Lieferzeiten, teilweise bis ins neue Jahr, einstellen, weil die Automobilbauer randvolle Auftragsbücher haben. Gute Zeiten für die Autobauer, für die Zulieferer, für Georg Fischer (GF) in Mettmann?

Ganz so positiv sieht es Andreas Güll, GF-Geschäftsführer, mit mehr als 1000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Stadt, nicht. Er schreibt in einem Grußwort zum Ende des Jahres in der Mitarbeiterzeitung: „Natürlich sind wir froh, dass wir gemeinsam die Krise überwunden haben. Wir freuen uns auch darüber, dass einige Autohersteller in diesen Tagen ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr abschließen. Aber es gibt auch einige Dinge, die das schöne Bild trüben.“

Der europäische Automobilmarkt erhole sich nur sehr langsam, so dass Georg Fischer derzeit mehr vom indirekten Export, von den Lieferungen der GF-Kunden in die außereuropäischen Wachstumsmärkte wie China profitiere.

Sorgen bereiten der Geschäftsführung steigende Kosten für den Rohstoff Schrott und für Koks. Beide seien in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Als energieintensives Unternehmen würden zudem staatliche beziehungsweise EU-Regelungen dafür sorgen, dass die Energie- und Umweltabgaben nochmals deutlich steigen werden. „Wir werden also künftig noch stärker als bisher bei allen Projekten und Prozessen, die die Produktion betreffen, den Energieaufwand abschätzen und verringern müssen“, fordert Güll.

Mit höchster Qualität werde Georg Fischer auch weiterhin bei den Automobilbauern punkten. Hochwertige Leichtbau-Komponenten für Fahrwerk, Antriebsstrang und Motor. Güll: „Hier ist unsere Kompetenz gefragt.“ Und diese Kompetenz will er noch stärker als bisher in den Fokus rücken und setzt dabei auf eine neue Fertigungslinie. Die Investition dafür werde zurzeit vorbereitet.

Außerdem will das Unternehmen einen neuen Maßstab bezüglich Umwelt, Energie und Ergonomie setzen. „Unser Anspruch ist es“, sagt der Geschäftsführer, „neben unseren Leichtbauprodukten einen direkten Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten.“ Dabei gelte es, „sparsam und weiterhin wachsam“ die Kosten und den Energieverbrauch im Blick zu haben. Güll: „Auf dem Weg zur Kostenführerschaft in Europa sind wir ein gutes Stück vorangekommen, aber noch nicht am Ziel.“

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