Unterfeldhaus Neanderhöhe soll schnell erschlossen werden

Erkrath · Das Unterfeldhauser Gewerbegebiet ist heruntergekommen und am Neuenhausplatz mehren sich die leerstehenden Ladenlokale, bemängelt die Grünen-Ratsfraktion. Die Stadt gehe noch nicht engagiert genug dagegen vor.

 Viel Beton, viel Asphalt, teilweise zu wenig Leben: Das Industriegebiet in Unterfeldhaus.

Viel Beton, viel Asphalt, teilweise zu wenig Leben: Das Industriegebiet in Unterfeldhaus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Geht es um neue Gewerbegebiete, drückt Erkraths Stadtspitze aufs Tempo: Die Neanderhöhe soll zügig erschlossen werden und parallel wird schon mit einer Fläche im Bereich Kemperdick geliebäugelt, die erworben und ebenfalls für Firmenansiedlungen aufbereitet, mithin neu versiegelt werden soll. Weniger dynamisch gehe es beim – mit deutlich mehr Aufwand verbundenen – Kümmern um bestehende, akut verbesserungsbedürftige Gewerbegebiete zu, kritisieren die Grünen.

Mit ihrem Antrag, dem „heruntergekommenen Gewerbegebiet Unterfeldhaus“ mit externer Expertise (und dafür reservierten 40 000 Euro im Haushaltsplan) sowie ersten Maßnahmen wie einer Begrünung der Straßenzüge und Baumbepflanzungen aufzuhelfen, ist die Partei dann auch im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung gescheitert. Unverständlicherweise, sagt die für Unterfeldhaus zuständige Grünen-Ratsfrau Barbara Geiss-Kuchenbecker. Schließlich liege ein vom Kreis Mettmann beauftragtes Gutachten zur Revitalisierung von Bestandsgebieten auf dem Tisch, das der Gewerbezone Unterfeldhaus dringenden Verbesserungsbedarf attestiere.

Als Problemfelder benennt das Gutachten, das Flächen zur Reaktivierung in alten Gewerbegebieten auslotet, die Verkehrsinfrastruktur, die Flächenauslastung sowie großflächige Versiegelungen. Empfohlen wird für den Eingangsbereich Niermannsweg/Heinrich-Hertz-Straße der Grundstückserwerb durch die Stadt, die Herrichtung durch eine Trägergesellschaft, die Suche nach neuen Ankermietern, ein städtebaulich-architektonischer Hochbauwettbewerb für die Weiterentwicklung, eine veränderte Verkehrsführung und die Entsiegelung von Flächen.

Als Leuchtturmprojekt wird für das brachliegende Gelände des ehemaligen Möbelhauses Flamme eine Quartiersgarage vorgeschlagen. Auch dafür müsste die Stadt aber erst einmal Eigentümerin des Areals werden. Dauert also alles noch, zumal derzeit bei IHK, Kreis und Stadt alle Empfehlungen aus dem Gutachten noch im Stadium der Analyse, des Einordnens, des Abwägens von Möglichkeiten sind. Bei den Grünen gibt es schon Befürchtungen, dass am Ende alles im Sande verlaufen könnte. „Da muss endlich etwas passieren. Wir kämpfen seit Jahren darum“, sagt Barbara Geiss-Kuchenbecker. Sie ist in Unterfeldhaus zuhause und hat auch die Situation am Neuenhausplatz im Blick, die dortigen Leerstände, den einzigen noch verbliebenen Marktstand, dessen Betreiber wegen Sondernutzung jetzt um 100 Prozent erhöhte Gebühren an die Stadt zahlen muss, und die fehlende Geselligkeit in dem Bereich.

Wenn es dort schon – auch ein erfolgloser Vorstoß der Grünen – keinen Feierabendmarkt geben kann, wie er in Alt-Erkrath mit Hilfe der städtischen Wirtschaftsförderung sehr erfolgreich angelaufen ist, dann wenigstens mal einen Herbstmarkt, regt Geiss-Kuchenbecker an. Sie hofft auf den neuen City-Manager, den die Stadt einstellen will, um Leerstände wieder zu füllen und die Zentren zu beleben. In Unterfeldhaus gebe es viel Kaufkraft, die man nicht den großen Onlinehändlern überlassen sollte.

Um auch dem kleinsten Stadtteil wieder zu einem Wochenmarkt zu verhelfen, hat die Politik einen Antrag von Grünen und CDU beschlossenen: Die Verwaltung wird darin beauftragt, ein Konzept zur Wiederbelebung des Markts zu entwickeln und neue Händler für den Standort zu gewinnen. In einer ersten Stellungnahme zeigte die Stadt sich allerdings wenig zuversichtlich: Standort und Termin mangele es offenbar an Attraktivität, das hätten diverse Gespräche mit Händlern in den vergangenen Jahren ergeben.

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